Firmenchef droht UngemachFliegt Burkhalter-Chef aus dem Verwaltungsrat?
Durch die Betrügereien beim Lötschbergbau entstand für die Elektrotechnik-Firma ein nicht bezifferbarer Schaden. Nun könnte deren abtretender CEO Marco Syfrig sogar seinen Sitz im Aufsichtsgremium verlieren.

Die Betrugsaffäre des ehemaligen Poenina-Chefs hat auch Auswirkungen beim Elektroinstallateur Burkhalter. Ob dessen per Ende Jahr abtretender CEO Marco Syfrig, der auch Verwaltungsratspräsident von Poenina ist, im Verwaltungsrat von Burkhalter bleiben darf, ist noch nicht sicher.
Noch im April anlässlich der Präsentation des Geschäftsergebnisses 2020 hatte es geheissen, dass Syfrig dem Burkhalter-Aufsichtsgremium auch nach seinem Rücktritt als Firmenchef erhalten bleiben werde. Aktuell übt er ein Doppelmandat als CEO und Delegierter des Verwaltungsrates aus.
Nun scheint es aber, dass dessen Verbleib im Verwaltungsrat nicht definitiv ist. «Der Verwaltungsrat hat noch keinen Entscheid gefällt», sagte VR-Präsident Gaudenz Domenig an einer Telefonkonferenz am Montag. Man werde im ersten Quartal darüber entscheiden, wen man vorschlagen werde. Syfrig selbst wollte sich an der Telefonkonferenz nicht dazu äussern, ob er künftig noch dem Aufsichtsgremium angehören möchte.
Bregy-Affäre sorgt für Unruhe
Syfrig war im Zusammenhang mit Vermögensdelikten des ehemaligen Poenina-Chefs Jean Claude Bregy ins Zentrum des Interesses gerückt. Bei den Vorkommnissen, die über ein Jahrzehnt zurückliegen, hatte sich Bregy zusammen mit dem damaligen Leiter eines Teilprojekts beim Lötschberg Basis-Tunnel der Beihilfe zum Betrug schuldig gemacht. Bregy visierte dabei fiktive Rechnungen – und zwar auch zulasten der Firma Burkhalter. Die «SonntagsZeitung» hatte am 8. August enthüllt, dass Bregy an einem Betrugsfall im Rahmen des Baus des Lötschberg-Basistunnels beteiligt gewesen sei.
Sorgen bereiten der Unternehmensleitung derzeit einzig der Mangel an Fachkräften und Auszubildenden. Der Mangel werde sich im Zusammenhang mit der Umsetzung der Klimapolitik, von der er einen starken Nachfrageschube für die Branche erwarte, noch verschärfen, führte Domenig aus.
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