Masken-Eklat in KalifornienFrau will 50’000 Dollar vom Barista, der sie nicht bediente
Die Geschichte geht weiter: Die Kundin, die bei Starbucks ohne Maske keinen Kaffee bekam und daraufhin den Barista anschwärzte, will Geld sehen.

Die Geschichte beginnt damit, dass Amber Gilles ein Foto von Lenin Gutierrez, Starbucks-Barista in San Diego, auf Facebook postet. Dazu schreibt sie: «Lernen Sie Lenen von Starbucks kennen, der sich weigerte, mich zu bedienen, weil ich keine Maske trage.» Sie schreibt den Namen des Mitarbeiters falsch. Und dann weiter: «Nächstes Mal werde ich auf die Polizei warten und eine medizinische Ausnahmebescheinigung mitbringen.»
Die Geschichte geht allerdings anders weiter, als Gilles es wohl hoffte. Unterstützung bekommt nicht sie, sondern der Barista. Wie Gutierrez später auf CNN berichtet, war die Kundin an einem Montagmorgen in den Laden gekommen und habe ihre Bestellung aufgegeben, allerdings ohne den in Kalifornien vorgeschriebenen Mund-Nasen-Schutz zu tragen. Er habe – so wie es Vorschrift ist – ruhig und bestimmt auf die Hygienevorschriften seines Unternehmens hinweisen wollen, doch dazu sei er wegen des Gezeters der Kundin gar nicht gekommen. Die Frau habe mit ihrem Smartphone sofort das Foto von ihm gemacht.
Meinungen falsch eingeschätzt
Zuerst sei er schockiert gewesen, als er sein Foto in dem Facebook-Post der erbosten Kundin gesehen habe, erzählt der Barista dem TV-Sender, doch dann habe er angefangen, die Kommentare zu lesen, und laut lachen müssen. Denn offenbar hat die Frau das Meinungsklima falsch eingeschätzt. Anstatt auf die Corona-Auflagen zu schimpfen, solidarisieren sich die Nutzer in Massen mit Gutierrez.
Einer von ihnen startet sogar auf einer Crowdfunding-Plattform den Aufruf, dem Starbucks-Mitarbeiter ein Extra-Trinkgeld zu spendieren. Am Ende kommen 100’000 Dollar zusammen. Gutierrez will das Geld nun nutzen, um sich weiterzubilden und seinen Traum vom Tanzen wahr werden zu lassen.
Mit Anwälten gesprochen
Wer nun meint, Gilles habe aus der Geschichte auch etwas gelernt, der irrt allerdings. Sie geht jetzt sogar noch einen Schritt weiter und fordert die Hälfte des Geldes. Immerhin 50’000 Dollar. Dem Lokalsender KGTV sagte sie: «Das war Diskriminierung.» Jeder finde das okay und mache so ein solches Verhalten erst möglich, belohne es sogar. Sie aber habe Asthma und könnte deshalb keine Schutzmaske aufsetzen. Dazu habe sie zwei eher zweifelhafte medizinische Dokumente vorgelegt, das eine stammt aus dem Jahr 2015, das andere ist eine handgeschriebene Notiz eines Chiropraktikers.
Auf die Frage, ob sie sich bei dem Barista entschuldigen wolle, hat Gilles eine klare Antwort: «Nein, absolut nicht. Ich bräuchte eher eine Entschuldigung. Ich bin diskriminiert worden, ich bin diejenige, die krank ist.» Sie habe bereits mit einigen Anwälten gesprochen, um das Geld zu bekommen, doch die seien zu teuer. Nun überlege sie, eine eigene Spendenkampagne zu starten.
SZ/oli
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