Altstadt wird zur Märchenbühne
Die Bülacher Kulturkommission will mehr Kultur in die Altstadt bringen. Die Märchenerzählerin Sandra Bregenzer und der gemischte Chor Bülach-Embrachertal machten den Anfang.

Geht es nach der Kulturkommission Bülach, sollen die kommenden Monate eine neue Tradition in der Altstadt etablieren. Seit vergangenem Wochenende wird bis September jeder Samstag von 9 bis 13 Uhr und Dienstag von 18 bis 20 Uhr der Rathausplatz beim Brunnen eine Plattform für kulturelle Unterhaltung sein. «Kultur im öffentlichen Raum» heisst das vom Stadtrat bewilligte Projekt. Musiker, Chöre, Künstler und Theaterschaffende können ohne Bezahlung vor spontanem Publikum im Herzen von Bülach auftreten. Nötig dazu ist lediglich eine Anmeldung (siehe Kasten).
Singen im Freien ist für Chor eine neue Erfahrung
Am Wochenende hat das Projekt begonnen. Zwei sehr unterschiedliche Auftritte überraschten die Passanten am Samstag. Um 9 Uhr standen 28 der 38 Mitglieder des Gemischten Chors Bülach-Embrachertal in der Altstadt. Auf dem kurzen roten Teppich vor dem Rathausgebäude gaben sie während knapp einer Stunde unter der Führung von Dirigentin Sarah Nyffeler ein Konzert. Danach erzählte Märchenerzählerin Sandra Bregenzer aus Bachenbülach Kindermärchen. Anwesend waren auch vier der acht Mitglieder der Kulturkommission um Stadt- und Kommissionspräsident Mark Eberli.
Der Geschmischte Chor führte Schweizer Volkslieder, afrikanische Klänge und Klassiker wie «Moon River» auf. Immer wieder blieben Passanten stehen und hörten zu, mit der Zeit bildete sich ein Grüppchen von rund zwanzig Zuhörern, die dem Konzert bis zum Schluss lauschten. Viele zückten ihre Handys, um Fotos oder Videoaufnahmen von der Aufführung zu machen. Als Abschluss schien die Sonne auch passend zum Abschlusslied «Wochenend und Sonnenschein» auf die schwarz gekleidete Gruppe. Ein Ehepaar aus Bülach meinte zum Auftritt: «Die Aktion ist eine tolle Idee für Auftritte und es gibt dem Städtli eine besondere Stimmung.» Darum geht es der Kulturkommission, wie Mitglied RitaMaria Wepfer Tschirky sagte: «Ziel ist die Förderung von Kultur und die Belebung des Städtlis.» Das besondere Setting ist zudem auch für die Auftretenden eine Abwechslung, wie die Vorstandsvorsitzende des Chors Sigrid Baierlein sagte: «Beim Singen im Freien muss man sich daran gewöhnen, die Töne überdimensional lang zu halten, denn es hallt nichts nach.»
Vor dem Rathaus werden Märchen erzählt
Stiller aber nicht minder stimmungsvoll wurde es danach für Kinder, die Sandra Bregenzer bei vier Märchen wie dem «Froschkönig» lauschten. Chalina (8) aus Bülach fand grossen Gefallen an der Erzählerin: «Ich mag sie und finde sie betont beim Erzählen sehr gut.» Und auch sonst sorgte die ausgebildete Märchenerzählerin für Stimmung mit Requisiten wie der Märchenglocke, Puppen und dem passenden Kleid. «Heute erzähle ich relativ kurze Geschichten, damit auch die jüngeren Kinder zuhören können», erklärte sie. Bregenzer erzählt im Spycher Bachenbülach an zwei Freitagabenden pro Monat.
Für Stadtpräsident Mark Eberli war der Auftakt ideal: «Ich freue mich, dass ein so grosser Chor den ersten Auftritt gemacht hat, es war ein schöner Start für unser Projekt.» Die Kommission hoffe, dass die Idee erfolgreich genug sein werde, um sie über das Jahr hinauszuführen: «Wir wollen, dass es dazugehört zu unserer Stadt.» Er gehe von einem Erfolg aus, doch zuerst müsse sich das Projekt noch ein wenig herumsprechen.
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