«Eine professionelle Distanz ist in meinem Beruf ein Muss»
Menschenhandel, Tötungsdelikte, Drogenhandel: Als Oberrichterin sieht die Otelfingerin Beata Wasser-Keller nicht gerade das rosige Gesicht der Gesellschaft. Trotzdem wird die 56-Jährige ihr Pensum am Zürcher Obergericht per 1. September verdoppeln. Ein guter Zeitpunkt, sie kennen zu lernen.

Seit dem 1. April 2014 amtet die Otelfingerin Beata Wasser-Keller am Zürcher Obergericht.
Sibylle Meier
Dicke Wälzer, staubige Luft, Berge von Akten, Paragrafen-Haarspalterei. Wer das Innenleben eines Gerichts nicht selber gesehen hat, dürfte ungefähr solche Fantasien hegen. Fragt man die Otelfingerin Beata Wasser-Keller, hört man jedoch das genaue Gegenteil: Die Fälle, mit denen sie sich befasst, seien mitten aus dem Leben gegriffen. «Natürlich sind die Gesetzbücher an sich nicht packend.