Musikgesellschaft feiert hohen Geburtstag
Für die Musikgesellschaft Rafz hat dieses Jahr eine ganz besondere Bedeutung, markiert 2017 doch das hundertjährige Bestehen des Vereins. Im Juni wurde dies mit einem grossen Fest gefeiert, bei welchem auch neue Uniformen präsentiert wurden. Und bis Neujahr folgen noch weitere Konzerte.

Für viele Vereine sind die Sommerferien die letzte Gelegenheit, um noch einmal zu verschnaufen, bevor es dann erst so richtig losgeht. Seien es die Chränzlis bei den Turnvereinen, die Weihnachtskonzerte bei Musikgesellschaften und Chören oder der Beginn der Probesaison im Theater, ab Herbst wird wieder losgelegt.
Etwas anders verhält es sich bei der Musikgesellschaft Rafz. Auch bei ihr stehen bis Dezember zwar noch Konzerte auf dem Programm. Doch seine Mammutaufgabe hat der Verein bereits bewältigt: Anfang Juni haben die Mitglieder den hundertsten Geburtstag der Gesellschaft zelebriert. Und zwar mit einem Fest der Extraklasse: Vom Freitag, 9. Juni, bis am Sonntag, 11. Juni, wurde rund drei Tage gefeiert. 1500 Würste, 150 Kilogramm Fleisch, 300 Kilo Pommes Frites, 1700 Liter Bier , 3000 Liter akoholfreie Getränke sowie 1500 weitere Mittagessen hat die Festwirtschaft dabei verkauft.
Die Rafzer Weinbauern haben dabei extra für das Fest 1600 Liter eines speziellen Jubiläumsweins gekeltert, der Rafzer Künstler Fredy Baur hat eine spezielle Etikette entworfen. Und mehr noch: Die Rafzer Musikgesellschaft hat gleichzeitig mit ihrem Geburtstagsfest auch den Veterantentag des Blasmuskverbands des Kantons Zürich mit über 800 Veteraninnen und Veteranen organisiert und den Musiktag Zürcher Unterland veranstaltet. Inzwischen hat das Organisationskomittee dieses superlativen Musikfests seine Bilanz gezogen.
500 Gäste feierten mit den Musikern mit
Und die fällt positiv aus. Denn das OK liess sich nicht lumpen und stellte ein Programm auf die Beine, welches immer wieder mit Höhepunkten aufzuwarten wusste.
Den Auftakt machte der grosse Jubiläumsabend am 9. Juni. Gemeinsam mit dem Musikverein Lottstetten, dem Männerchor Rafz und dem Turnverein Rafz wurde dabei der eigentliche Geburtstag der Gesellschaft gefeiert. «Wir haben an diesem Abend auch unsere neuen Uniformen präsentiert», sagt Katja Wickihalder, die Vizepräsidentin des OKs.
Was das OK dabei besonders freute: Die rund 80 000 Franken, die für die neuen Uniformen benötigt wurden, kamen im Vorfeld schnell zusammen. «25 000 Franken zahlte die Gemeinde, der Rest wurde über private Sponsoren finanziert», erklärt OK-Präsident Hans Rutschmann. «Dass wir dieses Geld in relativ kurzer Zeit erhielten, ehrt uns sehr. Es zeigt den hohen Stellenwert, den die Musikgesellschaft in der Gemeinde inne hat.»
Stolz wurde deshalb am Freitagabend die neue Uniformierung gezeigt. «Sie ist auf gewisse Art doch eher gewagt», sagt Wickihalder mit einem Schmunzeln. Das Sakko ist in einem modernen Grün gehalten, der Schnitt ist weniger konservativ als bei anderen Musikgesellschaft und sogar der traditionelle Hut sowie die Kordeln fehlen.
Insgesamt nahmen rund 500 Gäste an der grossen Geburtstagsfeier der Musikgesellschaft Rafz teil. «Wir hatten ehrlich gesagt nicht mit so vielen Gästen gerechnet. Für uns war das ein toller und sehr gelungener Anlass», schwärmt Wickihalder denn auch. «Es war einfach schön zu sehen, wie die Dorfbevölkerung an unserem Jubiläum teilnahm. Wir fühlten uns dadurch wertgeschätzt.»
Zwei Jahre lang auf drei Tage vorbereitet
Lange auf diesen Lorbeeren ausruhen konnte sich die Musikgesellschaft allerdings nicht. Denn nach der Geburtstagsfeier am Freitag stand am Samstag direkt der nächste Grossanlass bevor: Der Veteranentag des Blasmuskverbands Kantons Zürich. «Rund 820 Veteraninnen und Veteranen waren anwesend, 55 wurden geehrt», erklärt Wickihalder. Für diesen jährlich stattfindenen Tag macht der Blasmusikverband strikte Vorgaben. Das Programm ist auf die Minute genau durchgeplant.
Was an sich schon keine leichte Aufgabe ist, da rund 1000 Personen für den Veteranentag erwartet wurden, war dieses Jahr noch ein Stück herausfordernder. Denn schon am Abend musste das Festgelände am Tannewäg wieder für die Fortsetzung der Geburtstagsfeierlichkeiten bereit sein. Kein Wunder also, dass die Vorbereitung nicht nur für den Samstag, sondern für die drei Tage insgesamt intensiv war. «Die erste OK-Sitzung hatten wir im Winter 2014», sagt Wickihalder.
Die minutiöse Planung hat sich offenbar ausgezahlt: Das Festzelt war am Samstag pünktlich für den Unterhaltungsabend mit Michelle Ryser, Stefan Roos und den Zillertaler Haderlumpen wieder bereit. «Uns hat aber auch das strahlend schöne Wetter an diesem Wochenende geholfen», verrät Wickihalder. Denn dadurch habe man vor dem Festzelt zusätzliche Bänke und Sonnenschirme aufstellen können, wodurch sich die Festgemeinschaft etwas besser verteilt hat.
Orchestriertes Marschieren bildete den Abschluss
Gefeiert wurde auch am Samstagabend wieder bis in die frühen Morgenstunden – so lange, dass die letzten Festbesucher noch ihren Schlummertrunk zu sich nahmen, während das Festzelt bereits für den nächsten Höhepunkt rausgeputzt wurde: den Zürcher Unterländer Musiktag. 21 Vereine und insgesamt 670 Musikerinnen und Musiker reisten dafür eigens nach Rafz, um Bewertungs- und Unterhaltungsmärsche durchzuführen.
Auch hier war von der Musikgesellschaft Rafz als Veranstalterin wieder Einiges gefordert. «Die Bewertung kann nur in einem vorher dafür autorisierten Gebäude durchgeführt werden», erklärt Adrian Neukom, der ebenfalls Mitglied des OKs war. Die Bewertungen mussten deshalb im Zentrum Tannewäg durchgeführt werden, weil sich eine Turnhalle wie etwa die neue Saalsporthalle von der Akkustik her nicht gut dafür eignet.
Aufgabe des OK war es deshalb unter anderem, die Auftritte der 21 Vereine entlang der Marschroute am Tannewäg zu koordinieren und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass vorher alle Musiker verpflegt worden waren, und dass es keine Wartezeiten für die Bewertungen im Zentrum Tannewäg gibt. «Zum Glück hat dabei alles gut geklappt», sagt Wickihalder. Das sei gar nicht unbedingt selbstverständlich.
So könne etwa das heisse Wetter den Musikern beim Marschieren einen Strich durch die Rechnung machen. «Die Hitze kann kombiniert mit den isolierenden Uniformen und der Nervosität durchaus dazu führen, dass man sich plötzlich etwas wackelig auf den Beinen fühlt», erklärt die Klarinettistin. «Wir hatten aber zum Glück nur einen einzigen solchen Fall.»
Doppelkonzert schliesst Jubiläumsjahr ab
So hat das OK nun eine rundum positive Bilanz gezogen. «Besonders schön war auch, dass wir so viele Helfer aus dem ganzen Rafzerfeld finden konnten», sagt OK-Präsident Hans Rutschmann. Über 1800 Helferstunden waren während den drei Tagen von rund 400 Helfern geleistet worden, keine einzige Freiwilligenschicht blieb unbesetzt.
Ganz abgeschlossen ist das Jahr für die Musikgesellschaft aber noch nicht. Am Wasterkingener Dorffest im September wird als nächstes aufgespielt. Und wer die neuen Uniformen dann immer noch nicht gesehen hat, hat schliesslich an einem Doppelkonzert mit dem Musikverein Lottstetten im November noch eine Gelegenheit dazu.
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