Um das Schulhaus Glattpark ist der Abstimmungskampf lanciert
Am 12. Februar wird über den Projektierungskredit Schulhaus Glattpark befunden. Summe: 3,3 Millionen Franken. Die Vorlage spaltet das politische Establishment genauso wie einst der erste Anlauf – sowohl Befürworter wie Gegner poltern im Moment auf den Webseiten des jeweiligen Komitees.

Auch im Glattpark gilt das Schulobligatorium. Und wo innert weniger Jahre quasi ein Stadtteil aus dem Boden gestampft wird, da braucht es auch ein eigenes Schulhaus. Diese Tatsache wurde und wird politisch nicht bestritten – allerdings versenkte der Souverän im Mai 2014 ein erstes 74-Millionen-Primarschulhausprojekt; der Mehrheit war der Bau zu kostspielig und räumlich zu grosszügig. Das Nein war gleichzeitig der Startschuss zu einem neuen Anlauf.
Am Abstimungssonntag vom 12. Februar stehen die Opfiker dort, wo sie schon einmal standen: Vor einer umstrittenen Vorlage um Planungs- und Projektierungsgelder, an der nicht zuletzt die Standortfrage hängt. Konkret geht es um die Summe von 3,3 Millionen Franken für die Projektierung eines Neubaus für Primarschule und Kindergarten auf einem Grundstück innerhalb der Überbauung Glattpark; auf demselben knapp 9000 Quadratmeter grossen Quadrat zwischen Dufaux-Strasse und Blériot-Allee, das schon beim ersten Projekt vorgesehen war.
Mehrheit im Pro-Komitee
Das Stadtparlament stellte sich Anfang Oktober mit 23 zu 13 Stimmen hinter den entsprechenden Antrag des Stadtrats. In der Abstimmungszeitung wird, kaum überraschend, mit der Schülerzahl der Stadt argumentiert, die bis 2022 von heute 1816 auf 2570 anwachsen soll (Stand 2009: 1454).
Die meisten Parteien befürworten die Vorlage, auf der Webseite des Ja-Komitees (Slogan: «Jetzt in die Zukunft investieren») prangen die Parteiwappen von CVP, EVP, SP, GLP und FDP sowie das Logo des «Gemeindevereins», deren Vorsitz hat SP-Gemeinderat Jeremy Graf.
Kosten- und Standortfragen
Gegenüber dem Projekt von 2014 geht die neue Planung von einem redimensionierten Bauvolumen aus – und auch von geringeren Kosten. Die Grobkostenschätzung für den Bau allein beläuft sich auf 41,1 Millionen Franken; insgesamt sollen, so heisst es in der Weisung weiter, gegenüber dem ursprünglichen Projekt 5,4 Millionen Franken eingespart werden können, was einem Total von 69 Millionen entspräche.
Die Gegnerschaft der Vorlage beziffert auf der Seite ihres Komitees die tatsächlich zu erwartenden Kosten aber mit 80 Millionen Franken. Denn: Bei der Abstimmung von 2014 sei für das betreffende Grundstück bloss der Buchwert (13,5 Mio.) und nicht der Marktwert (24,5 Mio.) eingesetzt worden. Berücksichtige man diese 11 Milllionen Franken Differenz, komme man eben auf 80 Millionen Franken. Im Übrigen werde dem Volk nunmehr «die Katze im Sack» vorgelegt, da der Stadtrat im Rahmen der Projektierung einen Architekturauftrag für 1,6 Millionen Franken ohne Ausschreibung vergeben wolle. «Andere Städte bauen günstiger», heisst es auf der Webseite weiter.
Aus der vom Komitee vorgeschlagenen Alternative wird indessen auch deutlich, dass es den Gegnern letztlich auch um die Standortfrage geht: Das neue Schulhaus solle auf dem 22 000 Quadratmeter grossen Fallwiesengrundstück (an der Thurgauerstrasse, ausserhalb des Glattparks) realisiert werden. Dort sei einerseits das Einzugsgebiet grösser und die Baukosten, so rechnen die Gegner vor, würden statt 3 nur 2 Millionen Franken pro Schulzimmer ausmachen.
Das Komitee-Sekretariat führt Gemeinderat Richard Muffler. Wer dem Komitee sonst noch angehört, darüber schweigt sich dessen Webseite derzeit aus; Muffler selbst ist aber sowohl Parteivorsitzender wie auch Fraktionschef der örtlichen SVP. Und diese hatte die Vorlage schon bei der Ratsdebatte im Oktober mit zwei Rückweisungsanträgen torpediert. Und: Bereits beim 74-Millionen-Projekt von 2014 waren alle Parteien für die Vorlage – mit Ausnahme der Volkspartei.
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