Organspende aus zwei Blickwinkeln«Fünf Menschen haben Organe von ihm erhalten – alle sind bis heute am Leben»
Marc Paltzer erlaubte, dass die Organe seines Sohnes transplantiert wurden. Wir haben mit ihm und einer Empfängerin gesprochen. Beide sind sich einig: Es wichtig ist, sich eine Meinung zu bilden.
Schwerer Schicksalsschlag: Marc Paltzers Sohn erlitt auf dem Weg zum Basketballtraining einen fremdverschuldeten Verkehrsunfall und war daraufhin hirntot.
Foto: Esther Michel
Frau Hug, am Silvesterabend vor zehn Jahren, Sie waren 26, bekamen Sie die Nachricht, dass Sie als «dringend» auf der schweizerischen Organempfängerliste stehen. In welcher Situation befanden Sie sich damals?
Michelle Hug: Aufgrund einer Medikamentenumstellung hatte sich mein Zustand in jenem Dezember plötzlich massiv verschlechtert. Vorher war trotz meiner langjährigen Herzkrankheit nie die Rede von Transplantation gewesen, da ich mit meinen Medikamenten gut eingestellt war. Jetzt lag ich entkräftet auf der Intensivstation des Zürcher Universitätsspitals, mein Körper war voller Wasser, ich konnte fast nichts mehr essen und verlor durch das Herumliegen viel Muskelmasse. Ich wog nur noch 44 Kilo.
