Gategroup steigert Umsatz und kommt aus den roten Zahlen
Der Bordverpfleger Gategroup setzt mit dem baldigen chinesischen Besitzer seine Erholung im Laufschritt fort. In den ersten neun Monaten drehte der Verlust auf einen deutlichen Gewinn von 53,4 Millionen Franken. Der Umsatz wuchs um gut 13 Prozent.

Der Bordverpfleger Gategroup setzt mit dem baldigen chinesischen Besitzer seine Erholung im Laufschritt fort. In den ersten neun Monaten drehte der Verlust auf einen deutlichen Gewinn von 53,4 Millionen Franken. Der Umsatz wuchs um gut 13 Prozent.
Er erreichte 2,53 Milliarden Franken, wie das Unternehmen am Donnerstag mitteilte. Währungsbereinigt entspricht das sogar einem Zuwachs um 14,1 Prozent. Zukäufe steuerten 8,6 Prozent bei. Organisch legte Gategroup um 6,2 Prozent zu.
Auf die Regionen bezogen steigerte Gategroup den Umsatz mit 21,2 Prozent in Europa, dem Nahen Osten und Afrika am stärksten. Das ist im wesentlichen auf die Integration der Ende 2015 zugekauften schwedischen IFS Gruppe zurückzuführen. In Lateinamerika beschleunigte sich das Wachstum auf 10,5 Prozent, in Nordamerika gab es ein Plus von 5,1 Prozent und in der Region Asien-Pazifik eines von 4,5 Prozent.
Beim Gewinn drehte die Situation: Statt eines Verlusts von 56,3 Millionen im Vorjahreszeitraum steht unter dem Strich ein fast ebenso hoher Gewinn von 53,4 Millionen Franken. Diese Erholung ist hauptsächlich auf das bessere Betriebsergebnis, niedrigere Finanzierungskosten und den Wegfall von Kosten und Wertberichtigungen im Zusammenhang mit den Restrukturierungen von 2015 zurückzuführen, wie Gategroup dazu schrieb.
Der Betriebsgewinn vor Abschreibern und Amortisationen (Ebitda) stieg um knapp 56 Prozent auf 153,4 Millionen Franken. Die entsprechende Marge kletterte damit von 4,4 auf 6,1 Prozent. Das Betriebsergebnis erreichte 86,9 Millionen Franken.
Sanierungsprogramm auf Kurs
Mit den Zahlen sieht Gategroup-Chef Xavier Rossinyol sein Unternehmen bei der Umsetzung der Gateway-2020-Strategie auf Kurs. Es habe beträchtliche Fortschritte gegeben. Der Fokus liege auf dem Kerngeschäft. So verkauft die Schweden-Tochter IFS ihre Duty-Free-Geschäfte auf Flughäfen und Fähren in Polen und Estland.
Das Sparprogramm läuft weiter und soll ab 2017 Kostensenkungen von 50 bis 60 Millionen Franken im Jahr bringen. Bis Ende Jahr werden 300 leitende Positionen im Konzern abgebaut. Damit sollen jährlich 20 Millionen Franken eingespart werden.
Die Kunden blieben dem Unternehmen treu. Die Bindungsrate erreichte 96 Prozent. Aus Vertragsverlängerungen floss ein Umsatz von über 550 Millionen Franken. Gerade im September hatte der Billigflieger EasyJet den Vertrag mit Gategroup bis 2022 verlängert. Auch mit Airberlin wurde der Vertrag verlängert.
Im August kaufte Gategroup in Bolivien 51 Prozent von Gate Gourmet. Ebenfalls im dritten Quartal beteiligte sich das Unternehmen mit 51 Prozent an der italienischen Airfood. Diese Firma stellt Backwaren für Bahnen und Cateringunternehmen her.
Übernahme im Fahrplan
Bei der Übernahme durch die chinesische HNA bestätigte Gategroup den Fahrplan. Der Mischkonzern hält inzwischen über 98 Prozent der Aktien. Das ist Bedingung für die Kraftloserklärung der restlichen Wertpapiere.
Die verbleibenden Aktionäre sollen eine Abfindung in bar in der Höhe des Angebotspreises erhalten - 53 Franken pro Anteilschein. Die Übernahme soll noch im vierten Quartal vollzogen werden.
Nachher werden die Aktien an der Schweizer Börse SIX dekotiert. Die Dekotierung beschloss der Verwaltungsrat am Mittwoch formell. Bereits am 20. Oktober wurde den Angaben zufolge beim Handelsgericht des Kantons Zürich ein entsprechendes Gesuch eingereicht.
HNA hatte sein Übernahmeangebot im April lanciert und insgesamt 1,4 Milliarden Franken für Gategroup geboten. Seit Ende Juli haben die Chinesen im Verwaltungsrat das Sagen. Damals wurde nur ein bisheriger Verwaltungsrat wiedergewählt. Neben zwei HNA-Managern sitzt nun auch deren Chef Adam Tan in dem Gremium.
HNA auf Expansionskurs
HNA besitzt nicht nur bald Gategroup, sondern hat neben dem Bordverpfleger ein ganzes Set aus früheren Swissair-Töchtern zusammengekauft. So gehören HNA die Flugzeugwartungsfirma SR Technics und der Flugzeug- und Flughafendienstleister Swissport.
Daneben besitzt das Unternehmen aus Haikou in der südchinesischen Provinz Hainan eine ganze Sammlung von Unternehmen in der Transport- und Tourismusbranche oder ist an ihnen beteiligt. An den Luxushotels von Hilton etwa hält HNA einen Viertel. Mit dem Fahrdienst Uber gibt es eine strategische Allianz.
Zum Konzern gehören weiter mehrere regionale Fluggesellschaften - darunter mit Hainan Airlines das grösste private Luftfahrtunternehmen Chinas. 2015 erwirtschaftete HNA einen Umsatz von umgerechnet 28,5 Milliarden Franken und beschäftigte 180'000 Mitarbeitende.
SDA/mcp
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