Super League St. Gallen - GCDie Grasshoppers scheitern an sich und an Zigi
Trotz diverser grosser Chancen verlieren die Zürcher in St. Gallen 1:2. Für die Ostschweizer ist es der erste Erfolg nach sieben sieglosen Spielen.

Im Kybunpark ist die Suche nach dem Mann des Spiels keine grosse Sache. Lawrence Ati Zigi, ohnehin seit Jahren der Liebling der St. Galler Anhängerschaft, ist der Held des Abends. Seine letzte Parade erhebt sein Trainer Peter Zeidler zur Krönung seiner Leistung.
Die Nachspielzeit läuft, und St. Gallen liegt gegen die Grasshoppers seit der 55. Minute 2:1 vorne. Der erste Sieg seit dem 4. September ist nahe, als der Gast noch einen Freistoss treten kann. Den Schuss von Ndenge lenkt die Mauer ab - direkt zu Seko. Keine drei Meter vor Zigi kommt der Japaner zum Kopfball. Eigentlich ist es unmöglich, aus dieser Position kein Tor zu machen. Aber Seko schafft es: Er findet im St. Galler Goalie seinen Meister. «Eine Wahnsinnsparade», sagt Zeidler, «das kann nur Zigi.»
Die St. Galler gewinnen schliesslich ein Spiel, weil sie wieder einmal das nötige Glück haben. Nach 20 Minuten gehen sie in Führung, ohne dass sie richtig wissen können, wie sie dazu gekommen sind. Es ist ihre erste vernünftige Aktion in der Offensive, als Guillemenot einen Schuss von Guidotti mit der Hacke ins Tor ablenkt.
Kaum hat GC gleich nach der Pause ausgeglichen, gelingt dem Heimteam ein wunderbarer Konter. Stillhart schliesst ihn mit seinem Schuss via Innenpfosten ab, es ist sein erstes Meisterschaftstor seit März 2021. Danach halten die St. Galler das Geschehen offen, auf dem ganzen Feld arbeiten sie so hart, dass sie von ihrem Trainer ein Sonderlob dafür erhalten. Und am Ende ist der Hexenmeister da, der nicht nur Showparaden bieten kann, sondern auch siegbringende.
GC steckt resultatmässig weiter im Tief fest
Die Grasshoppers dagegen verlieren ein Spiel, das sie nicht verlieren dürfen. In der ersten Viertelstunde drücken sie den Gegner «an die Wand», sagt Trainer Giorgio Contini. Kawabe, Schettine und Dadashov können ein Tor erzielen, müssen es gar. Sie alle scheitern an Zigi, er setzt früh den Ton mit seinen Taten.
Contini sieht eine Mannschaft, die auf den lamentablen Auftritt beim 1:3 gegen Luzern eine Woche zuvor reagiert. Er hat vier neue Spieler gebracht und offenbar auch die richtige Ansprache gefunden. Nur eines kann er damit nicht bewirken: dass seine Spieler öfters die richtigen Entscheide treffen, im Abschluss, beim letzten Pass. Darum ist es einzig Herc, der ins Tor trifft. Dabei profitiert er davon, dass der Ball entscheidend abgelenkt wird.
Alles in allem ist Contini mit der Leistung zufrieden. Viel weiter bringt das ihn und sein Team allerdings nicht. Sie stecken resultatmässig weiter in einem Tief fest. Von den letzten acht Spielen haben sie nur eines gewonnen, gegen den FC Zürich, dafür gleich fünf verloren, und über die ganze Saison stehen sie auch lediglich mit vier Siegen da. «Machen wir es eben gegen Basel besser», sagt Contini. Der FC Basel ist nächsten Samstag der letzte Gegner vor der WM-Pause.
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