Erste Gemeindeversammlung WallisellenGemeinderat will sich für mehr bezahlbaren Wohnraum einsetzen
Die Stimmberechtigten genehmigten sowohl die Jahresrechnung als auch den Aktionsplan für bezahlbaren Wohnraum.

Während Ronaldo kickte und hochsommerliche Temperaturen herrschten, fanden sich 65 Stimmberechtigte (Stimmbeteiligung von 0,67 Prozent) im gekühlten Doktorhaus zur ersten Gemeindeversammlung ein. Die Präsentation des neuen kommunalen Richtplans Verkehr könnte zu einigen Diskussionen führen, weshalb dazu am Donnerstag, 17.Juni eine eigene Gemeindeversammlung abgehalten wird. Am Dienstag wurden vorerst Jahresbericht und Jahresrechnung präsentiert. Letztere hatte ein unerwartetes Plus von 14,1 Millionen Franken vorzuweisen: Einerseits ergab sich aufgrund der Pandemie ein Minderaufwand bei Personal und sonstigem Betriebsaufwand, andererseits flossen bei den Grundstückgewinnsteuern hohe Erträge in die Kasse. Angesichts dieses grundsätzlich erfreulichen Ergebnisses mahnten dennoch einige Stimmen zur Vorsicht: «Es wäre falsch, jetzt die Disziplin zu verlieren», so ein Stimmbürger. Auch die Rechnungsprüfungskommission wies darauf hin, dass in diesem Jahr nicht getätigte Investitionen unweigerlich in den nächsten Jahren anfallen würden, und die Verschuldung daher wieder zunehmen würde.
Mehr bezahlbaren Wohnraum schaffen
Der Anteil Genossenschaftswohnungen lag 2019 in Wallisellen mit 1,8 Prozent deutlich unter dem kantonalen Durchschnitt von 10,3 Prozent. Gleichzeitig wächst die Gemeinde immer weiter, dieses Jahr wurden erstmals über 17’000 Einwohnerinnen und Einwohner gezählt. Das Forum pro Wallisellen hatte daher 2019 eine Initiative beim Gemeinderat eingereicht, die dieser mit einem Gegenvorschlag beantworten wollte. Im nun vorliegenden Aktionsplan präsentiert der Gemeinderat seine bisherigen Anstrengungen und die langfristige Strategie zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Im Moment sei sowohl der Altersmix als auch die Durchmischung bei den Einkommen noch stabil. Der Anteil inserierter Wohnungen im oberen Preissegment sei jedoch deutlich angestiegen, und auch der Erneuerungsdruck nehme weiter zu. «Wir erkennen den Handlungsbedarf, und sind um die Schaffung von günstigem Wohnraum bemüht», so Peter Spörri, Gemeindepräsident. Dies wurde unterstrichen durch die Wortmeldung einer Stimmbürgerin, die von der jahrelangen Wohnungssuche ihrer 4-köpfigen Familie berichtete. Markus Kaufmann vom Forum pro Wallisellen zeigte sich mit dem Bericht grundsätzlich zufrieden. Dieser wurde so mit einer Gegenstimme deutlich angenommen.
Ins Auge gefasst hat der Gemeinderat für den Bau genossenschaftlicher Wohnungen einige seiner eigenen Grundstücke. So zum Beispiel die Liegenschaften Geeren und Hof im Süden Wallisellens. Auch bei der Revision der Bau- und Zonenordnung will der Gemeinderat die gewonnenen Erkenntnisse berücksichtigen. Zudem soll die Bevölkerung durch Mitwirkungsprozesse an der Erarbeitung teilhaben.
Die zweite Gemeindeversammlung zum neuen kommunalen Verkehrsplan findet am Donnerstag, 17. Juni in der Mehrzweckhalle Wallisellen statt. Der Walliseller Lokalsender Televista wird mit vier Einschaltungen um 18:45, 19:45, 20:45 und 21:45 Uhr live aus der Mehrzweckhalle berichten. Televista ist zu sehen im Kabelnetz der Werke Wallisellen, auf Glattvision, Swisscom TV und Salt TV.
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