Interview über das Schenken«Geschenke abzulehnen, hat etwas Knausriges»
Welches ist das perfekte Präsent? Und sind Männer schlechtere Schenker? Die Autorin und Journalistin Susanne Kippenberger hat ein Buch über die Kunst der Grosszügigkeit geschrieben.

Bald rollt das Weihnachtsgeschäft an. Wäre es nicht besser, man würde öfter sagen: ‹Danke, ich brauche nichts.›?
Ich finde es unschön zu sagen: ‹Ich hab schon alles.› Darum geht es doch gar nicht!
Schenken kann auch egoistisch sein: Ich gebe dir etwas, um meinen Punktestand auf dem Beziehungskonto aufzubessern.
Das stimmt schon. Trotzdem ist Schenken in unserer Gesellschaft mehr als ein Handel. Denken Sie etwa an Erbstücke, die in der Familie weitergegeben werden: Da sind so viele Emotionen und Erinnerungen damit verbunden. Anders als die meisten Akademiker, die auf das Eigennützige und den Aspekt der Machtausübung pochen, möchte ich den erfreulichen Charakter des Schenkens betonen.