«Gibt es keine Lösung, die für alle stimmt, ist oft die Kesb schuld»
Linus Cantieni ist seit über fünf Jahren Präsident der Kindes- und Erwachsenenschutzbehörde (Kesb) Bülach Süd . Bald übergibt er an seinen Nachfolger. Der Jurist spricht über eine heraus-fordernde Zeit, über die Bedeutung der Bürokratie und erklärt, weshalb Eltern manchmal ihren Fokus ändern sollten.

Linus Cantieni, seit ihrer Gründung 2012 zieht die Kesb immer wieder den Zorn des Volkes auf sich. Hat das auch bei Ihnen Spuren hinterlassen?Linus Cantieni: Es war zweifellos keine einfache Zeit. Wir wussten das zwar schon beim Beginn vor fünf Jahren. Verstärkt wurde es durch tragische Vorfälle, wie denjenigen in Flaach. Gleichzeitig waren es hochspannende Jahre. Ich empfinde es noch immer als Privileg, dass ich die Kesb mit aufbauen durfte.