Playoff-Halbfinal im UnihockeyGute Musik in der Kabine und ein starker Tanz auf dem Feld
Kloten-Dietlikon bezwingt Zug 5:2 und verkürzt in der Serie auf 1:2. Marcia Wick erzielt für Kloten-Dietlikon drei Tore, und Zugs Isabelle Gerig kann gegen ihren Herzensverein für einmal nur im Powerplay punkten.

Die Kamera des Schweizer Fernsehens nimmt das Publikum in der ersten Drittelspause mit in die Kabine der Kloten-Dietlikon Jets. Statt der üblich grellen Lichter tauchen kleine Scheinwerfer den Raum in schummriges Blau-Gelb, die Dietliker Farben. «Disco-Feeling», meint der Reporter dazu. Captain Andrea Gämperli lacht und erwidert: «Gute Musik und gute Laune helfen eben auch auf dem Spielfeld.»
Und in der Tat: Auf dem Feld rocken in dieser Serie erstmals die Jets. 5:2 gewinnen sie Spiel 3 dieses Playoff-Halbfinals gegen Zug in der Klotener Ruebisbachhalle vor über 500 Zuschauerinnen und Zuschauern vor Ort und dem TV-Publikum. Es ist ein Sieg, der bitternötig war. Denn nach einem 4:7 zum Auftakt und einer 4:5-Heimniederlage lagen sie in der Best-of-7-Serie bereits 0:2 zurück. Die Titelverteidigerinnen, die in den letzten Jahren stets auf direktem Weg in den Superfinal spaziert waren, standen ungewohnt unter Druck – und hielten ihm stand.

In diesem dritten Playoff-Duell gegen die Cupsiegerinnen aus der Zentralschweiz machte für einmal die qualitative Breite den Unterschied. Die Jets spielten zwei Drittel lang über drei Linien ausgeglichen und vor allem ballsicherer als die Gegnerinnen. Erst im letzten Abschnitt reduzierten auch sie auf zwei Blöcke. Zug indes war erneut stark auf seine erste Formation angewiesen, die diesmal nicht so dominant auftrat wie noch in den ersten zwei Durchgängen. Bis anhin hatte nämlich die erste Zuger Linie mit dem Sturmduo Denisa Ratajova und Isabelle Gerig der Affiche den Stempel aufgedrückt. Zusammen mit der Schwedin Julia Ravelius, die in dieser Partie pausierte, haben die beiden neun der insgesamt vierzehn Zuger Halbfinaltreffer erzielt. «Wir haben diesmal unsere Chancen zu wenig genutzt, mussten in den letzten Minuten pressen, da haben sie uns ausgekontert», lautet Gerigs Fazit.

Die 24-jährige Stürmerin spielte von 2015 bis 2021 in Dietlikon und gewann mit den Unterländerinnen je dreimal Meisterschaft und Cup. Nach einer Saison beim schwedischen Spitzenteam Endre heuerte die gebürtige Rotkreuzerin auf diese Spielzeit hin wieder bei ihrem Kindheitsverein Zug an und ist für die Zentralschweizerinnen die erhoffte Verstärkung. So auch in der jüngsten Halbfinalpartie, als sie im zweiten Drittel in Überzahl mit einer Direktabnahme den Anschlusstreffer zum 2:3 erzielte. Es war ihr 14. Tor in diesem Playoff.
Wicks Hattrick
Aufseiten der Jets heisst die Frau des Spiels Marcia Wick. Der 21-Jährigen gelang ein Hattrick (38./57./60). Wie sie Zugs Torhüterin beim 4:2 ausspielte, war abgeklärt, der Treffer ins leere Tor technisch sauber gemacht. Auch ihre Sturmpartnerin Laila Ediz gehörte mit einem Treffer und zwei Assists zu den auffälligsten Spielerinnen der Partie. Erwähnenswert ist auch das Zuspiel, das Verteidigerinnen Celine Steller zum 1:0 lieferte. Wie sie Topskorerin Nina Metzger mit Übersicht zielgenau bediente, war extraklasse (19.).
Weiter geht es am kommenden Wochenende mit Spiel 4 und 5 in der Serie, Zug könnte mit zwei Siegen den Final entscheiden und zum ersten Mal überhaupt in den Superfinal einziehen. Doch Blau-Gelb wird garantiert dagegen antanzen.
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