Ski-WM in Cortina d’AmpezzoSchweizer Doppelsieg! Gut-Behrami holt Gold, Suter Silber
Was für ein WM-Start: Lara Gut-Behrami hält dem Druck stand und ist endlich Weltmeisterin. Direkt hinter ihr folgt mit Corinne Suter eine weitere Schweizerin.
Wie gross musste der Druck sein, der auf Lara Gut-Behrami lastete? Sie hatte den Super-G in den vergangenen Wochen dominiert, die Konkurrenz teilweise in Grund und Boden gefahren, den Kritikern bewiesen, dass ihre Reise im Weltcup noch lange nicht zu Ende ist. Und jetzt stand sie in Cortina im Starthaus mit dem Wissen, dass nur Gold gut genug sein würde. Zu oft musste sie mit zweiten und dritten Plätzen von Grossanlässen abreisen.
Und die Tessinerin lieferte. Sie zeigte eine Fahrt wie aus einem Guss. Dass sie damit nicht einmal zufrieden war und abwinkte, als aus der VIP-Lounge Jubel ertönte, zeigt einmal mehr, dass für sie nur das Beste gut genug ist. Und sie selbst beweist beim ersten Rennen dieser WM eindrücklich, dass sie dem grösstmöglichen Druck gewachsen ist.
Alle Widerstände überwunden
Die Goldmedaille war überfällig, jetzt ist sie da, nach drei zweiten und zwei dritten Plätzen an Weltmeisterschaften wird Gut-Behrami doch noch Weltmeisterin. Das Ganze hat etwas von einer Heldenreise mit all den Widerständen und Hürden, die die 29-Jährige zu überwinden hatte, vor allem in der Zeit nach ihrem Kreuzbandriss bei der WM 2017.
Und es wurde noch besser für die Schweiz. Die Frau, die Gut-Behrami vom Leadersessel verdrängte war Corinne Suter. Auch sie fuhr bestechend, vor allem im letzten Abschnitt der Strecke. Zwischen die Schweizerinnen kam keine mehr, Suter holt zwei Jahre nach Bronze Silber im Super-G. Auch sie zeigte, dass sie auf den grossen Tag hin bereit sein kann.
Hinter Suter wird Mikaela Shiffrin, die Titelverteidigerin, Dritte. Ihr unterlief ein grober Schnitzer, ohne den das Rennen wohl etwas knapper hätte ausgehen können. Mit Michelle Gisin schaffte es eine weitere Schweizerin in die Top-10, sie wurde Achte, Priska Nufer fuhr auf Rang 13. Die grosse Geschichte des Tages aber gehört Lara Gut-Behrami. Und Corinne Suter, aus Schweizer Sicht liefern sie den perfekten WM-Auftakt. (mro)
Resultate: 1. Lara Gut-Behrami (SUI) 1:25,51. 2. Corinne Suter (SUI) 0,34. 3. Mikaela Shiffrin (USA) 0,47. 4. Ester Ledecká (CZE) 0,53. 5. Kajsa Vickhoff Lie (NOR) 0,65. 6. Marie-Michèle Gagnon (CAN) 0,78. 7. Tamara Tippler (AUT) 0,87. 8. Michelle Gisin (SUI) 0,89. 9. Petra Vlhová (SVK) 0,90. 10. Federica Brignone (ITA) 1,09. Ferner: 13. Priska Nufer (SUI) 1,30. – 39 der 43 Finalistinnen klassiert.
Wir träumen von einer Dreifachführung. Allez Michelle! Nach rund 40 Sekunden Fahrt ist sie auf Zwischenrang 10. Schade. Leicht angehängt, doch sie holt etwas auf. Am Schluss sind es 89 Hundertstel Rückstand, Rang 8!
Sie hat Weirather auch als Gefahr ausgemacht: Kajsa Vickhoff Lie. Uiuiui, zwischenzeitlich Rang 39 Hundertstel hinter Gut-Behrami. Doch am Schluss bleibt auch sie chancenlos: 65 Hundertstel Rückstand, Rang 5. Die Schweizer Doppelführung hält!
Guter Start, dann aber fällt Gagnon etwas zurück. Mittlerweile sind es 6 Zehntel Rückstand. Trotz Topspeed schafft sie es nur auf Rang 5. 78 Hundertstel Rückstand.
Zwischenzeitlich haben wir schön gezittert. Wie kann der im TV etwas von «entspannt zuschauen» faseln?

Jetzt eine ernste Bedrohung für alle Schweizer Skifans: Die tschechische Draufgängerin Ledecka (hier im Porträt) fährt bald los. Zuerst noch kurze Werbung. Und wir dürfen noch etwas tagträumen.
Guter Start, dann hängt sie etwas an. Nach drei Zwischenzeiten liegt sie knapp hinter Suter auf Rang 3. Am Schluss sind es 53 Hundertstel hinter Lara Gut-Behrami. Rang 4!
Jetzt drücken wir wieder die Daumen. Priska Nufer greift nach kurzem Unterbruch (ein Tor war kaputt) ein. Natürlich träumen wir kurzzeitig von einer Dreifachführung, aber Nufer fällt auf den achten Zwischenrang zurück. Aber gibt ja noch Gisin.
Auch Federica Brignone hat zwischenzeitlich deutlich Rückstand. Dann holt sie auf und bedroht Suters zweiten Rang. Nein, das reicht nicht! Über eine Sekunde langsamer als Gut-Behrami, heisst Zwischenrang 5.
Die Norwegerin verliert viel Zeit und übernimmt den sechsten Zwischenrang.
So, aufgepasst. Gut-Behrami ist dran! Wow, was für ein Start! 47 Hundertstel Vorsprung in der zweiten Zwischenzeit. Leute, Leute. Er steigt noch etwas. UND SIE ÜBERNIMMT DIE FÜHRUNG! TATSÄCHLICH. WIR HABEN DOPPELFÜHRUNG! Sie ist 34 Hundertstel vorne!
Chancenlos, die Österreicherin. Sie fällt auf Rang 5 zurück.
Der Puls steigt: Corinne Suter greift ins Rennen ein! Mehr als acht Zehntel Rückstand bei der dritten Zwischenzeit, das ist Zwischenrang 2. Aber sie holt auf, und wie! DAS IST DIE FÜHRUNG! 13 Hundertstel!
Das erste Speedrennen für die Titelverteidigerin: Shiffrin startet ziemlich schnell, hat oben 21 Hundertstel Vorsprung. Wow, zwischenzeitlich ist das über eine Sekunde, die sie Tippler abnimmt. Am Schluss sind es vier Zehntel. Das ist eine Ansage. Shiffrin führt.
Wir begrüssen Österreich an der Ski-WM 2021! Tamara Tippler kommt mit 32 Hundertstel Vorsprung ins Ziel. Weirather macht uns Hoffnung: «Da geht noch mehr.» Schweizerinnen, nehmt Notiz.
Ein erster Vergleich sehen wir mit der Französin Tiffany Gauthier. Zu Beginn liegt Gauthier vorne, der Start ist also sicher ausbaufähig. Danach verliert sie vor dem «Grande S», im Ziel hat sie eine Sekunde Rückstand.
Tatsächlich, wir starten. Obwohl, nicht wir: Die Italienerinnen. Dennoch, viel Glück allen! Und etwas mehr den Schweizerinnen.
Die erste Zeit: 1:26.70
Was das Wert ist? Keine Ahnung. Was beunruhigt: Tina Weirather sagt «das sieht super aus.»
So, jetzt geht es dann gleich los. Den Start macht Marta Bassino. Wir können es kaum erwarten!
Immer wieder witzig, wenn im SRF ein Rainer Salzgeber zu sehen, der nicht Maria zum zweiten Vornamen heisst. Dank dem Head-Rennchef kommt es ab und an dazu.
Was sagt sie eigentlich dem SRF zu ihrer Favoritenrolle? «Es kann auch passieren, dass an diesem Tag halt jemand schneller fährt. Dann bricht keine Welt zusammen.»
Gegenüber dem SRF sagt die Schwyzerin, dass es nicht so schlecht war abzuwarten: «Tolles Wetter, der Schnee ist top.» Das hören wir doch gerne!
Natürlich ist das mit den Verschiebungen auch Kopfsache. Hochfahren, runterfahren, wieder hochfahren — nicht einfach, das Ganze. Wer kommt damit am Besten zurecht? Auch hier könnte Gut-Behrami Vorteile bei sich haben. Obwohl: Noch länger sich mit einer möglichen Goldmedaille beschäftigen? Nicht einfach. Gar nicht einfach.
Fehler gefunden?Jetzt melden.