FC Lugano–FC Basel 1:1Basel verpasst im Tessin die Tabellenführung
Cabral bringt den FCB in Führung, Abubakar gleicht nach einem Konter für Lugano aus. Bei den Baslern kommen vier Spieler zu ihren Debüt.
In der 90. Minute kam auch noch Joelson Fernandes zum Einsatz. Er komplettierte das Basler Debütantenquartett, das er mit Dan Ndoye, Tomás Tavares und Wouter Burger bildete. Damit ist aus Basler Sicht das Wesentliche gesagt. Denn was auf den Rasen sonst passierte, war an diesem Nachmittag kaum der Rede wert.
Gut, Arthur Cabral brachte den FCB in der 29. Minute in Führung. Wer sonst. Aber abgesehen davon gelang den Baslern kaum etwas. Vielmehr war es der FC Lugano, der in der zweiten Halbzeit den Druck auf das Basler Tor erhöhte. Asumah Abubakar glich in der 59. Minute aus, nach einem Konter, dem die Basler erstaunlich wenig entgegenzusetzen hatten. Die Aktion war der Anfang einer Phase, in der die Tessiner auch den Siegtreffer hätten erzielen können.
«Anstatt eine Schippe draufzulegen haben wir eine abgegeben»
Fabian Frei sagt: «Anstatt eine Schippe draufzulegen haben wir eine abgegeben.» Und sein Goalie Heinz Lindner sagt: «Wir waren zu lethargisch. Aber wenn man nicht gewinnt, dann soll man wenigstens nicht verlieren.»
Weil die Basler nicht gewannen, verpassen sie die Tabellenführung. Diese bleibt beim FC Zürich, auch wenn dieser am Vorabend gegen die Young Boys gleich 0:4 verloren hatte. Für die Basler bleibt die Erkenntnis, dass sie trotz einer dürftigen Darbietung einen Punkt aus dem Tessin mitnehmen.
Am Donnerstag geht es für den FC Basel weiter in der Conference League: mit dem Auswärtsspiel in Aserbaidschan gegen Karabach.
Abubakar wird mit einem Pass über die Abwehr in die Tiefe geschickt. Er kommt ins Eins-gegen-Eins gegen Goalie Lindner. Und der Goalie gewinnt dieses Duell. Beste Tessiner Aktion – noch besser gelöst von Lindner.
Der Tessiner Innenverteidiger nervt sich dermassen ab einem Schiedsrichterentscheid, dass er für sein Reklamieren verwarnt wird.
Kurze Aufregung um Stocker: Cabral schickt ihn mit einem Brustpass in die Tiefe, Stocker schiesst knapp daneben. Doch der Basler Captain steht im Abseits. Immerhin erübrigt sich mit dem Fehlschuss jegliche Diskussion um den Abseitsentscheid.
Nach etwas mehr als einer halben Stunde halten wir fest: Diese Partie ist einigermassen ereignisarm. Das Tor fiel nach einem Eckball, aus dem Spiel kommt bei beiden Teams kaum etwas zustande.
Cabral, wer sonst! Der Brasilianer trifft zum 1:0 – es ist sein achtes Tor in der Liga. Stocker tritt die Ecke, Kasami kommt zum Kopfball und Cabral staubt ab. Nicht das schönste seiner Tore für Basel, aber dieser Partie tut dieser Treffer alleweil gut.
Basel kommt zu einem Freistoss aus der halbrechten Position. Palacios tritt ihn, Ndoye kommt übernimmt den Abpraller. Sein Schuss wird danach von der Abwehr geblockt.
Basel wird stärker. Auf die ganz grossen Torchancen warten wir jedoch noch immer.
Jetzt, da das Spiel läuft, sehen wir, dass nicht Palacios hinter Cabral spielt, sondern Kasami. Das 4-2-3-1 sieht also so aus:
Lindner – Lang, Frei, Pelmard, Petretta – Xhaka, Palacios – Ndoye, Kasami, Stocker – Cabral
Erste gute Aktion des Debütanten Ndoye: Er spielt von der Grundlinie eine Flanke auf Petretta, der von Lavanchy gestoppt wird. Petretta bleibt kurz am Boden liegen, spielt aber weiter.
Auch wenn das die Basler anders sehen könnten: Ein Elfmeter war das nicht. Der Schiedsrichter prüft die Szene nicht.
Weil es Lugano nicht tut, bringt halt Pelmard den Ball auf das Basler Tor. Sein Kollege Lindner hält den versprungenen Ball des Franzosen.
Und weil hier kaum etwas passiert auf dem Rasen, nutzen wir den Moment, um diese Partie einzuordnen. Für den FC Basel geht es hier auch ein wenig darum, Fahrt aufzunehmen für den kommenden Donnerstag. Dann spielt er in der Conference League in Aserbaidschan gegen Karabach. Die Reise ist dauert dann etwas länger als jene durch den Gotthard.
Jetzt wechselt Lugano: Guidotti ersetzt Bottani. 22 Jahre alt ist der Mann aus dem eigenen Nachwuchs.
Sekunden nach der Gelben Karte, legt sich Bottani auf den Boden. Er scheint Schmerzen in der Leistengegen zu haben und wird gepflegt. Es war keine gegnerische Einwirkung zu erkennen.
Und Bottani muss tatsächlich ausgewechselt werden. Der Mann, der hinter der Sturmspitze Abubakar spielten sollte, fehlt ab sofort.
Bottani sieht die zweite Gelbe Karte der Saison. Diesmal für ein Foul gegen Stocker.
Erste Offensivaktion der Basler: Cabral versucht es aus der Distanz, Goalie Osigwe hat mit dem Schuss keine Mühe. Osigwe ersetzt heute übrigens den Stammgoalie Baumann.
Immer schön im Cornaredo: Der Sandkasten, in den die Weitspringer fliegen. Heute geschickt genutzt von der TV-Station, die ein Mikrofon in diesen Kasten gepflanzt hat. Sieht mit dem Windschutz aus wie ein Hund im Sand.
Im Interview mit Oliver Gut hat Fabian Frei gesagt, dass er in dieser Saison offiziell Innenverteidiger sei. Heute bespielt er das Abwehrzentrum zusammen mit Andy Pelmard. Weil Eray Cömert sich in der Nationalmannschaft eine Gehirnerschütterung zugezogen hat.
Das Spiel läuft. Knapp 30 Grad im Cornaredo, wir wünschen viel Spass mit dieser Partie. Der FC Basel in Weiss, Lugano in Schwarz. Mehr Kontrast geht nicht.
Kurz vor dem Spiel bleibt Ihnen noch die Zeit, dieses Interview mit Fabian Frei zu lesen. Heute in Lugano wird er wieder in Basels Innenverteidigung spielen. Zuletzt gab er sein Comeback in der Nationalmannschaft, nachdem er den entscheidenden Anruf in der Nacht verpasst hatte. Er sagt dazu: «Ich hatte Angst, dass Yakin in der Nacht noch andere angerufen hatte, weil ich nicht rangegangen war.» Viel Spass bei diesem sehr lesenswerten Interviews mit dem Titel: «Ich weiss, dass ich mit Dave nicht mehr jassen kann».
Es war einiges los am letzten Tag, bevor das Sommertransferfenster zugegangen ist. Der FC Basel hat Spieler geholt in einer Fülle, wie er das selten getan hat. Heute in Lugano gibt einer der Neuen sein Debüt: Dan Ndoye. Er bildet zusammen mit Valentin Stocker die Flügelzange in Patrick Rahmens 4-2-3-1-Grundordnung, die so aussehen dürfte:
Lindner – Lang, Frei, Pelmard, Petretta – Xhaka, Kasami – Ndoye, Palacios, Stocker – Cabral
Auf der Bank sitzen zudem zwei weitere potentielle Debütanten: die Portugiesen Joelson Fernandes (20 Jahre alt) und Tomás Tavares (18). Beide gehören zum Kader der portugiesischen U21-Nationalmannschaft.
Eine Info zur Bank: Bisher waren fünf Ersatzspieler erlaubt. Ab dieser Runde steht die Swiss Football League ihren Teams deren neun zu. Rahmen nimmt für das Spiel in Lugano acht Spieler auf die Bank.
In der sechsten Runde trifft der FC Basel auswärts auf den FC Lugano. Gewinnen die Basler, dann führen sie die Super League wieder an – weil am Samstagabend der FC Zürich in Bern gleich mit 0:4 untergegangen ist.
Die Tessiner haben unlängst ihren Trainer Abel Braga entlassen. Für ihn übernimmt Assistent Mattia Croci Torti, bis ein neuer Trainer gefunden ist. Der FC Lugano steht mit sechs Punkten nach vier Spielen auf Platz 6.
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