
Die Corona-Krise trifft mich in meinen Mittzwanzigern und somit genau zu jener Zeit, in der ich eigentlich am feierwütigsten wäre. Doch Club- und Barbesuche liegen zurzeit nicht drin. Ich erwarte jedoch keinesfalls Mitleid. Es gibt genügend Leute, die bessere Gründe haben, sich über Covid-19 zu beklagen. Ich denke dabei etwa an meine Grosseltern und an die vielen Kleinunternehmer in der Region. Auch aus Respekt Ihnen gegenüber bleibe ich bis auf weiteres zu Hause.
Ganz will ich aber nicht auf meine Freunde verzichten. Und dank des technischen Fortschritts ist das auch kein Problem: So kann ich sogar während Corona mit ihnen feiern und abhängen – und zwar digital. Dazu nutzen wir «Houseparty», eine App für Videochats, vergleichbar mit Skype, einfach noch ein bisschen hipper. Bis zu acht Leute können dort gleichzeitig an einem Videoanruf teilnehmen. Der Bildschirm des Smartphones wird dabei in acht kleine Felder unterteilt, wodurch alle Teilnehmer gleichzeitig zu sehen und zu hören sind. Selbstverständlich braucht es dazu auch ein bisschen Disziplin, ansonsten endet das Ganze in einem Chaos. Zudem ist eine gute Internetverbindung zwingend, andernfalls bleibt man ständig hängen und versteht nur die Hälfte, worunter der Spass leidet.
Jetzt treffen wir uns also alle paar Abende zu einer Videokonferenz. Was dabei nicht fehlen darf: Bier und eine Menge dummes Gelaber. Aber auch Erlebnisberichte aus dem Homeoffice-Alltag und die brennendsten Tipps für TV-Serien und Filme finden Platz. Wir haben zudem bereits das eine oder andere digitale Trinkspiel auf Lager. Hat man Pech, kann es also durchaus vorkommen, dass man die Konferenz beschwipst verlässt.
Ein bisschen Spass muss sein – auch in diesen schwierigen Zeiten.

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In der Kolumne «ZUgespitzt» greifen Redaktoren Themen aus dem Unterländer Alltag auf.