Im Discovery auf Entdeckungstour
Der Land Rover Discovery wird neu aufgelegt. Wir baten die fünfte Generation des Offroad-Kolosses zu einem Ausritt im Wilden Westen – vor einer spektakulären Kulisse.

Wie eine überdimensionale Borke eines uralten Baumes mutet die nicht enden wollende Steinformation an, an der wir gemächlich vorbeirollen. Die Farben sind derart intensiv und vielfältig, dass man sie nie in einer Felslandschaft vermuten würde; allerlei Rottöne, grelle und sanfte, kräftiges Grün, helles Türkis, Gelb in diversen Variationen, Grautöne, Schwarz, Weiss, ja sogar Blau ist auszumachen. Das Gestein ist von tiefen Furchen durchzogen, die so kunstvolle Muster erzeugen, wie sie nur von der Natur selbst erschaffen werden. Das Auge kann sich nicht sattsehen an dieser surrealen Landschaft, an dieser atemberaubenden Kulisse, die schon so vielen Hollywood-Filmen zur Visualisierung gedient hat. Fast meint man, hinter dieser oder jener Kuppe die Silhouette eines berittenen Sioux auftauchen zu sehen; wundern würde man sich nicht.
Der Roadtrip, der uns durch diese grandiose Wildnis in Utah, Arizona und Colorado führt, durch Fels, Prärie, Sand, dichte Vegetation, karge Wüsten, satte Wälder, ja sogar durch Schnee und Eis, diese wunderbare Ausfahrt ist ganz dem neuen Land Rover Discovery gewidmet – und die Route wird dem feudalen Geländetalent durchaus gerecht.
Der Discovery Nummer 5 führt die Tradition dieser Baureihe, die 1989 lanciert wurde, weiter. Er macht es auf eine betont gehobene Art und Weise, sodass er seinem Pendant, dem Range Rover, der Benchmark unter den luxuriösen Geländewagen, kaum mehr etwas schuldig bleibt.
Über das Design wollen wir nicht viele Worte verlieren, es ist wie immer subjektiv und erschliesst sich am besten von Angesicht zu Angesicht. Nur so viel sei gesagt: Die Asymmetrie an der Heckklappe, die das einst dort angebrachte Reserverad symbolisieren soll, beschränkt sich in der neuesten Generation nunmehr auf einen kleinen Knick in der Sicke unter dem Nummernschild, genauso wie sich die Dachstufe zum Heck hin nur noch subtil andeutet. Beides gehört wohl zu einem Discovery – uns gefallen beide Details nicht. Der Rest des Fahrzeugs ist so «clean» und harmonisch, so modern und ansprechend, dass diese nostalgischen Anleihen das Bild stören.
Deutlich mehr Worte würden die technische Ausstattung und die grosse Zahl an Annehmlichkeiten an Bord verdienen – doch der Disco 5 ist mit so vielen technischen Raffinessen ausgestattet, dass die Zeilen knapp werden.
Die neueste Generation von Terrain Response sorgt dafür, dass man im Gelände souverän vorankommt, genauso wie es die Luftfederung mit Niveauregulierung, der intelligente Allradantrieb und die Getriebeuntersetzung tun. Es stehen weiterhin fünf Fahrprogramme für verschiedene Gelände zur Wahl, die um einen tadellos funktionierenden Automatikmodus ergänzt wurden. Neu ist auch All Terrain Progress Control an Bord, ein Tempomat fürs grobe Gelände – der Fahrer braucht nur noch zu lenken, der Rest übernimmt das Fahrzeug.
An kaum einem besseren Ort hätten wir uns von der beeindruckenden Funktionalität all dieser Soft- und Hardware überzeugen können, als hier, im Herzen der USA, wo die Möglichkeiten tatsächlich noch unbegrenzt sind – zumindest was das Offroadfahren betrifft. Der Land Rover watet durch tiefen Sand, kraxelt steile Felswände hoch, kämpft sich durch Geröll und enge Flussbetten und überquert verschneite Pässe souverän. Vor allem aber, und das ist in einem Discovery ebenfalls sehr wichtig, cruist er sehr feudal über Landstrassen und mehrspurige Highways. Hervorzuheben gilt es demnach nicht nur die eindrücklichen Offroadqualitäten, sondern auch den hervorragenden Federungskomfort, die sehr bequemen und gut stützenden Sitze, die klangstarke Audioanlage und die luxuriöse, solide verarbeitete Ausstattung im Innern.
Als Antriebe stehen drei Diesel und ein Benziner zur Wahl. Ein 2-Liter-4-Zylinder-Selbstzünder wird mit 180 oder 240 PS angeboten, der 3-Liter-V6-Diesel mit 258 PS wird in der Schweiz wohl gefragter sein. Der V6-Benziner mit ebenfalls 3 Litern Hubraum und 340 PS schliesslich stellt die Topmotorisierung dar. Sie alle sind mit einer 8-Gang-Automatik von ZF gekoppelt, und alle kommen mit dem doch beträchtlichen Gewicht von über zwei Tonnen gut klar; dank viel Aluminium hat der Discovery zwar um 480 Kilogramm abgespeckt, doch ein Schwergewicht bleibt der Edel-Offroader weiterhin. Die Preise starten bei 56'800 Franken, das Topmodell wird ab 93‘600 Franken angeboten. Die Markteinführung erfolgt Ende April.
Es gäbe noch viel zu erzählen, sowohl vom Discovery 5 als auch vom fantastischen Roadtrip in den USA. Über Ersteren werden wir bald ausführlicher berichten, nach einem zweiwöchigen Test. Die Eindrücke von der Reise hingegen werden wir nur für uns in Erinnerung behalten – die bleibt für immer.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch