Medizinische Hilfe für alle Im Zürcher Unispital könnten bald Kriegsverletzte behandelt werden
Hundert im Ukraine-Krieg verletzte Personen kann das Unispital aufnehmen. Darunter könnten auch russische Soldaten sein.

Das Zürcher Unispital hat sich bereit erklärt, bis zu hundert Kriegsverletzte aus dem Ukraine-Konflikt aufzunehmen. Das Spital macht das Angebot nicht abhängig von Herkunft, Glauben und Verletzungsart der zu behandelnden Personen, wie die NZZ schreibt. Das könnte heissen, dass bei Bedarf auch russische Soldaten in Zürich medizinische Hilfe bekommen. Für Gregor Zünd, CEO des Unispitals, spielt das keine Rolle. «Menschen sind Menschen», sagt er, das Spital habe zudem eine humanitäre Tradition. Die Anfrage für die Behandlung kam vom IKRK.
Um der Anfrage nachzukommen, hat das Spital eine Taskforce eingesetzt. Darin sind Unfallchirurgen, Notfallmediziner und Anästhesiologen vertreten. Vorab müssten Ressourcen- und Materialfragen geklärt werden.

Die Verletzten dürften häufig an offenen Frakturen und Infekten leiden. Waren sie nach Bombenexplosionen starken Druckwellen ausgesetzt, sind meist die Lungen betroffen. Auch auf Brandverletzte und mögliche Strahlenopfer bereitet sich das Unispital vor.
Direkthilfe für Knochenbrüche
Das Unispital leistet auch Direkthilfe in einem Spital in Kiew. Für dieses hat es Vorrichtungen bestellt, mit denen Knochenbrüche von ausserhalb des Körpers stabilisiert werden können. Zusätzliche solcher sogenannten Fixateurs externes benötigt auch das Unispital.
Bereits jetzt behandelt das Unispital regelmässig Zivilpersonen aus der Ukraine, pro Tag etwa vier Patienten. Meist seien es Herzpatienten, Krebskranke oder Diabetiker, die auf medizinische Hilfe angewiesen seien.
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