
Die nationale Impfwoche war – ohne damit unseren fleissigen Beamten zu nahetreten zu wollen – ein Flop. Kaum jemand liess sich an den Konzerten impfen, Impfbusse standen wie Ruinen herum, Impfärzte starben vor Langeweile. Die Impfquote rückte kaum von der Stelle. Man hätte das vorhersehen können. Eine Impfkampagne, wo Beamte auftreten, als wären sie schlecht bezahlte Conférenciers, die mit verzweifelter Fröhlichkeit ein Publikum aufzuheitern versuchen, das partout nicht lachen will: Es muss scheitern. Der Schweizer an sich, um es politisch unkorrekt pauschal auszudrücken, gehört vielleicht zu den störrischsten Lebewesen des Planeten – jeder Esel müsste vor Neid erblassen, sofern er das könnte. Der Schweizer an sich liebt den Staat nicht so sehr, dass er ihm auch noch den Körper zur Verfügung stellen würde.
Kolumne von Markus Somm – Impfen auf staatlichen Wunsch? Nein
Die nationale Impfwoche geriet zum Flop. Aber das war eigentlich absehbar: Ein Blick in die Geschichtsbücher hätte gereicht.