Zürcher Stadtbevölkerung Der Corona-Babyboom fällt in Zürich aus
In der Stadt leben weniger Menschen. Die Zahl der Zuzüge nimmt seit der Pandemie ab – aber nicht in allen Quartieren.

Die Stadt Zürich hat als Wohnort stets gepunktet. Dies belegen die Statistiken: In den letzten sechs Jahren betrug die jährliche Zunahme der Bevölkerung über 5000 Personen. Deshalb ging man Ende 2019 bei Statistik Stadt Zürich davon aus, dass der bisher höchste Endjahresbestand von 1962 – damals lebten 440’180 Menschen in Zürich – übertroffen würde.
Doch die aktuellen Daten werfen diese Prognose über den Haufen: Wie Statistik Stadt Zürich am Donnerstag mitteilte, stagniert die Bevölkerungszahl seit 2020. Ende Juni 2021 wohnten 434’369 Personen in Zürich – nur 361 mehr als Ende Dezember 2019.
Weniger Zuzüge seit Corona
Vor allem die Zuzüge haben seit der Corona-Pandemie markant abgenommen. Zwischen 2015 und 2019 stieg die Zahl der Bevölkerung in 32 von 34 Stadtquartieren noch an. Im ersten Halbjahr 2021 ist das nur noch in 14 Quartieren der Fall. Die meisten wollten gemäss Statistik ins Seefeld, nach Wollishofen oder nach Seebach ziehen. Im Sihlfeld, in Affoltern und in Alt-Wiedikon sei der Rückgang der Bevölkerung hingegen am ausgeprägtesten, heisst es in der Mitteilung.
Nicht nur bei den Jahresaufenthalterinnen- und -aufenthaltern mit einer B-Bewilligung ist die Zahl der Zuzüge zwischen 2019 und 2021 um 14 Prozent zurückgegangen. Auch Schweizerinnen und Schweizer haben offenbar weniger das Bedürfnis, nach Zürich zu ziehen. Hier verzeichnet die Statistik im selben Zeitraum einen Rückgang um 13 Prozent.
Die rückläufigen Zuzüge wirken sich auf die Wanderungssaldi aus: In diesen beiden Gruppen war der Wanderungssaldo zwar immer noch positiv, es gab also mehr Zuzüge als Wegzüge, allerdings in deutlich geringerem Ausmass als vor der Corona-Pandemie.
Kein Corona-Babyboom
Sicher ist, dass Corona und Lockdown samt Homeoffice-Pflicht der Stadt keinen Babyboom beschert hat: Im ersten Halbjahr 2021 kamen 2666 Kinder zur Welt, was ungefähr gleich viele sind wie 2020 (2756 Neugeborene) und 2019 (2716 Babys). Die Zahl der Todesfälle hat im ersten Halbjahr 2021 im Vergleich zur ersten Jahreshälfte 2019 abgenommen.
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