Unihockey: Vier Siege gegen Red AntsJets-Frauen stehen mit weisser Weste im Halbfinal
Die Kloten-Dietlikon Jets schlagen Winterthur am Wochenende zweimal hoch und sind mit insgesamt vier Siegen eine Playoffrunde weiter. Und Jets-Spielerin Linn Larsson ist überzeugt: Das geht noch besser.

Als Leonie Wieland von der Mittellinie aus mutterseelenallein auf das Gehäuse der Red Ants ziehen konnte, lief erst die 27. Minute. Die Stürmerin verzog ihren Abschluss zwar, doch die Szene zeigte auf, in welchem Stadium sich die Viertelfinalserie zwischen den Jets und den Red Ants zu diesem Zeitpunkt bereits befand. Hier der amtierende Meister, 3:0 im Spiel und in der Serie deutlich vorne – da die Winterthurerinnen, kurz vor dem Saisonende und bereits früh mit gefährlich viel Risiko unterwegs. Hätte nach dieser verpassten Grosschance Linn Mikaelsson auf der Gegenseite getroffen, wäre vielleicht noch einmal so etwas wie Spannung in die Sporthalle Oberseen zurückgekehrt. So aber machte es wenige Minuten später Lea Suter besser als ihre Teamkollegin und erhöhte kurz nach Spielhälfte auf 0:4.
Kurz darauf wurden zwar auch die Red Ants für ihre Bemühungen erstmals belohnt, der Auftakt zu einer Aufholjagd war das jedoch nicht. Livia Werz legte zweimal ihr Veto ein, einem vermeintlichen Treffer der Red Ants versagten die Schiedsrichter die Anerkennung – dann machten Suter mit ihrem dritten Treffer und Laila Ediz nüchtern den Sack zu. Mit drei Empty-Nettern in den letzten zehn Minuten wurde das Resultat zum finalen 9:1 zugunsten der Unterländerinnen in die Höhe geschraubt.
Klare Steigerung
«Am Ende sieht das Resultat klarer aus, als es auf dem Feld wirklich war», sagte Linn Larsson nach der Partie. «Wir mussten das richtige Mittel gegen die höher als zuletzt stehenden Winterthurerinnen am Anfang etwas suchen. Mit der Zeit fanden wir aber immer bessere Lösungen.» Sprich, die Jets spielten die Gegnerinnen, die etwas wagen mussten, immer gezielter aus. Und das war besser als noch am ersten Wochenende der Serie, vor allem besser als beim ersten Auftritt in Oberseen, als Werz mit diversen Paraden den knappen 3:2-Sieg sicherte.
«Ich mag die Halle und den Boden – und ich gewinne gerne hier.»
«Die Entwicklung im Verlauf dieser Serie verlief sehr positiv», freut sich Larsson. «Wir können aber im Hinblick auf das Halbfinale zweifellos noch einen oder zwei Gänge hochschalten. Vor allem müssen wir cleverer in die Abschlusspositionen gelangen.» Für das Eigengewächs der Red Ants sind Begegnungen gegen ihre ehemaligen Teamkolleginnen immer noch speziell. «In dieser Serie konnte ich das besser ausblenden als noch beim ersten Gastspiel in der alten Heimat. Aber ich mag die Halle und den Boden – und ich gewinne gerne hier», sagte sie schmunzelnd. Über alle vier Partien gesehen sah Larsson, die am Vorabend in Kloten zwei Tore zum 10:4-Heimsieg beigesteuert hatte, ihre Farben besonders physisch im Vorteil. «Heute wurden die Red Ants immer müder, je länger die Partie dauerte. Das machte die Sache für uns leichter.»
Das Warten auf die Gegnerinnen
Den letzten Arbeitstag der Viertelfinalserie hatte Chiara Bertini in der 13. Minute mit einem Treffer nach einem Freischlag in die richtige Bahn gelenkt, Suter am Ende des ersten und Sara Piispa zu Beginn des zweiten Abschnitts ebneten den Weg weiter. Aus einer im Vorfeld erwarteten engen Serie wurde nichts, die Jets ziehen mit einer weissen Weste in den Halbfinal ein. Auf den Gegner müssen sie noch warten. Qualifikationssieger Skorpion Emmental sweepte sich gegen Laupen ebenfalls bereits in die Vorschlussrunde, die beiden anderen Serien (Piranha Chur führt gegen die Wizards mit 3:1, zwischen den Cupfinalisten Zug United und BEO steht es 2:2) gehen am kommenden Wochenende in die Verlängerung. «Wenn wir uns unter Druck spielerisch noch etwas besser lösen können, bin ich für das nächste Duell zuversichtlich, egal wie der Gegner heisst», blickt Linn Larsson optimistisch nach vorne.

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