Unihockey: Tanja Stella hört aufJets-Titelsammlerin und Rekordnationalspielerin gibt Rücktritt
Eine der erfolgreichsten Unihockey-Spielerinnen der Schweiz gibt ihr Karriereende bekannt: Tanja Stella. Sie bestritt 135 Länderspiele, nahm an sieben WM-Turnieren teil und feierte mit Kloten-Dietlikon zahlreiche Erfolge.

135 Mal lief Tanja Stella im Dress des Schweizer A-Nationalteams auf – so oft wie sonst keine Spielerin. 2005 erhielt die damals 17-Jährige ihr erstes Aufgebot für das A-Team, 2009 kam sie zu ihrer Länderspiel-Premiere, und im gleichen Jahr folgte das erste WM-Aufgebot. Seither hat die Zürcherin keine WM mehr verpasst und konnte vier Bronze- sowie zwei Silbermedaillen bejubeln. «Für mich waren die Spiele für das Nationalteam immer der Lohn für jede Trainingsstunde, und ich habe es aus vollem Herzen genossen, mit den jeweils besten Schweizer Spielerinnen an meiner Seite auflaufen zu dürfen», kommentiert die 34-Jährige. «Es macht mich unglaublich stolz, und ich bin sehr dankbar – es gibt nicht wirklich Worte, die meine Dankbarkeit ausdrücken könnten.»
In ihrer langen und erfolgreichen Karriere hat sie einige unvergessliche Momente erlebt. «Ein Highlight war das Bronzespiel gegen Tschechien an der WM 2013 in Ostrava, als ich auf Pass von Torhüterin Monika Schmid das Tor erzielte und wir später nach Verlängerung vor 5 000 tschechischen Fans gewinnen konnten», schildert Tanja Stella im Rückblick. «Gänsehaut kriege ich auch noch, wenn ich an die Heim-WM 2019 in Neuenburg zurückdenke und an den Moment, als wir im Gruppenspiel gegen Finnland das erste Mal in die volle Arena einlaufen durften.»
In der Schweiz gab es nur einen Verein für sie
Auch mit ihren Vereinen hat Tanja Stella einige Erfolge gefeiert und Höhepunkte miterlebt. In der Schweiz spielte sie ausschliesslich für die Kloten-Dietlikon Jets (vormals UHC Dietlikon). 2006/07 bestritt sie ihre erste NLA-Saison mit den Glattalerinnen, 2011 ging sie nach Schweden zu Endre IF. Nach einem Abstecher in die Schweiz während der Saison 2014/15 spielte sie noch einmal eine Saison für Endre, ehe sie 2016 definitiv zu Dietlikon zurückkehrte. Die vergangene Saison, die sich nun definitiv als die letzte ihrer Karriere erwies, verbrachte sie erneut in Schweden, im Team des IK Sirius IBK.

«Unvergesslich bleibt die Titelverteidigung 2008 im Europacup mit dem UHC Dietlikon, als wir im Final gegen IKSU den Penalty-Krimi gewonnen haben», sagt Stella. «Mein letztes Heimspiel mit Endre in der Halbfinal-Serie gegen Pixbo vor 1 738 Fans werde ich auch nicht so schnell vergessen – ebenso wie die Saison 2018/19 mit den Kloten-Dietlikon Jets, als wir das Triple geholt haben und in zwei Finalspielen die Partie drehen konnten.» Insgesamt gewann sie fünfmal den Schweizer Cup und siebenmal die nationale Meisterschaft mit den Glattalerinnen.
Sie wird alles vermissen
Nun, da sie ihre Karriere offiziell für beendet erklärt hat, sagt Tanja Stella, dass sie alles am Unihockey vermissen werde: die Emotionen, die Freundschaften, die Kritik. Aber auch hinzufallen und wieder aufzustehen, nie zufrieden zu sein und immer mehr zu wollen. Die unzähligen Stunden im Fitnessstudio oder beim Joggen, mit einem grossen gemeinsamen Ziel vor Augen. Zu merken, dass immer wie mehr möglich ist, zu sehen, wie die Jungen besser werden und ihnen Tipps mit auf den Weg zu geben und, und, und. «Alles, was ich als Unihockey-Spielerin und Sportlerin mit jeder Faser sein und erleben durfte, kann nicht durch etwas anders ersetzt werden», schätzt Stella. «Natürlich habe ich nun neue Ziele und Aufgaben, aber die können das Unihockey niemals ersetzen.»
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