Joana Heidrich ausgeschieden – Brasilianerinnen waren stärker
Die finale Phase der WM in Wien geht ohne Schweizer Beteiligung über die Bühne. Sowohl Nina Betschart/Tanja Hüberli als auch Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré scheiterten in den Achtelfinals an höher eingestuften Gegnerinnen.

Bevor sie den brütend heissen Nebencourt zwei verliessen, trafen sich Nina Betschart und Tanja Hüberli noch einmal im Sand zu einer langen Umarmung. Für das Schweizer Team ist der Traum von einer Medaille geplatzt. Es verlor seinen Achtelfinal auf der Donauinsel ebenso wie das Duo Joana Heidrich/Anouk Vergé-Dépré in zwei Sätzen und beendet die Titelkämpfe im geteilten 9. Rang mit einem Preisgeld von 11 000 Euro. Die beiden Duos, die Swiss Volley in das Turnier geschickt hat, dürfen für sich in Anspruch nehmen, an Topfavoritinnen gescheitert zu sein.
Am frühen Mittag unterlagen Betschart/Hüberli den von vielen als Titelanwärterinnen gehandelten Sarah Pavan und Melissa Humana-Paredes mit 17:21, 21:23. Drei Stunden später ereilte Heidrich/Vergé-Dépré gegen die brasilianischen Weltranglistenersten Larissa/Talita beim 19:21, 16:21 dasselbe Schicksal.
Möglichkeiten vergeben
Betschart und Hüberli lieferten ihren hoch gehandelten Gegnerinnen, die auf der World Tour zuletzt dreimal den Sprung auf das Podest geschafft hatten, vor allem im zweiten Satz einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Sie versäumten es jedoch, eine Vielzahl von guten Möglichkeiten zu verwerten: «Wir haben vor allem im Bereich Block und Feldabwehr viele Sachen gut gemacht», sagte Trainer Christoph Dieckmann. «Aber es ist schon fast grotesk, wenn du dir so viele Breakchancen erarbeitest und sie ungenutzt lässt.»
Hüberli zählte «allein im ersten Satz sieben oder acht Chancen. Das ist enttäuschend, da gibt es nichts zu beschönigen.» Im zweiten Durchgang hatte Nina Betschart beim einzigen Satzball (20:19) die Chance, das Spiel zu verlängern, doch ihr Shot landete im Aus. Vorwürfe machte sich die Abwehrspielerin nicht, «es war ja nicht der einzige Ball, den wir auf diese Weise vergeben haben». Ihre erste WM bei den Erwachsenen wird die mehrfache Junioren-Weltmeisterin in guter Erinnerung behalten: «Für mich war es eine megacoole Erfahrung.»
Larissa/Talita zu stark
Ganz so positiv wie von Nina Betschart fiel das Fazit von Anouk Vergé-Dépré nicht aus. «Der Viertelfinal war unser Ziel, da sind wir knapp drunter geblieben. Allerdings hatten wir auch kein einfaches Los.» Tatsächlich waren Larissa/Talita an diesem Nachmittag zu stark. Die Schweizerinnen waren mit der Hoffnung ins Spiel gestiegen, ihren Coup von Mitte Juni dieses Jahres in Den Haag wiederholen zu können, als sie die Brasilianerinnen geschlagen hatten.
Ein zweites Mal liessen sich die Favoritinnen vom Schweizer Duo aber nicht düpieren und brachten das Spiel bis auf wenige Wackler recht souverän auf ihre Seite. «Wir hatten strukturelle Probleme und einen zu geringen Sideout-Quotienten», sagte Trainer Sebastian Beck. Vergé-Dépré hatte das WM-Aus schnell abgehakt: «Die Brasilianerinnen waren einfach stärker als wir, das müssen wir akzeptieren.»
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