Fussball: Nach dem Frauen-DerbyKlotenerinnen beenden den Sinkflug in der 2. Liga
Das zuvor abstiegsgefährdete Frauen-Team des FC Kloten hat das Team Furttal Zürich zu Hause 2:0 besiegt. Nach dem Schlusspfiff im 2.-Liga-Derby waren viele heitere Gesichter zu sehen.

Der Hardrock-Klassiker «Hells Bells» von AC/DC dröhnte laut aus den Lautsprecherboxen, als mit Kloten und Team Furttal die einzigen Unterländer Frauen-Zweitligisten zusammen auf dem Hauptplatz am Klotener Stighag aufliefen. Das Läuten der Höllenglocken hätten die Klotenerinnen wohl auch nach dem Spiel noch innerlich vernommen, wenn sie nicht gewonnen hätten. 2:0 ging die Partie für die sechs Runden vor Schluss noch leicht abstiegsgefährdeten Flughafenstädterinnen aus. «Wir sind enorm erleichtert», gab Klotens Trainerin Leutrime Bushati, die sich ihre Funktion mit John Harrison und Fabio Dell’Antone teilt, nach dem Schlusspfiff zu. Bereits der 2:1-Sieg eine Woche zuvor beim Tabellenletzten Veltheim sei wichtig gewesen.
2018 spielten die Klotenerinnen noch in der Nationalliga B (NLB), der zweithöchsten Liga in der Schweiz. Doch danach folgten Jahr für Jahr gute Spielerinnen den Lockrufen höherklassiger Vereine aus der Umgebung. «Unser Ziel am Anfang dieser Saison war, nicht in die 3. Liga durchgereicht zu werden», verrät André Moscon, der technische Verantwortliche des FC Kloten. Dennoch hält der Verein an seinem Rezept fest, eigene Juniorinnen gut auszubilden oder vielversprechenden jungen Spielerinnen aus der näheren Region eine Perspektive zu bieten.
Fortschritte auf beiden Seiten
Die in Kloten verbliebenen, ehemaligen NLB-Akteurinnen helfen den Talenten auf dem Platz, wo es nur geht. Im Derby gegen das Team Furttal setzten aber auch die Jungen wie Debora Riesen (20), Shirin Firat (20), Zippora Nigg (21) sowie Sema Sertkan (19) viele wertvolle Akzente. In der 74. Minute schrie Riesen beim Stand von 2:0 gut hörbar über das ganze Feld: «Chömed Chlotä, nomal alles gäh.» Am Stighag ist die Wachablösung im Gang. In der nächsten Saison dürften die erfahreneren und die jüngeren Klotenerinnen gemeinsam weiterhin in der höchsten regionalen Spielklasse auf Punkte- und Torejagd gehen. Vor ihren letzten sechs Meisterschaftsspielen der Saison haben sie zehn Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Noch dazu haben sie eine Partie weniger als der Vorletzte FFC Südost Zürich, der im Vorjahr gemeinsam mit Kloten aus der 1. Liga abgestiegen war.
Fröhliche Gesichter waren nach dem Schlusspfiff aber auch im Lager des Teams Furttal zu sehen. «Wir sind erst vor zwei Jahren in die 2. Liga aufgestiegen und haben jetzt im zweiten Jahr den Ligaerhalt eigentlich bereits nach der Vorrunde mit 22 Punkten geschafft», erklärte Trainer Michael Morillo. Zudem sei die Woche vor dem Derby gut gewesen. Drei Tage zuvor hatte die Equipe einen 3:2-Heimsieg gegen den Cupfinalisten Effretikon gefeiert und eine Woche zuvor hatte es ebenfalls zu Hause einen 6:3-Erfolg über Thayngen/Neukirch gegeben.
Gewichtige Furttaler Absenzen
In Kloten mussten die Furttalerinnen mit Erika Hürlimann, die wegen eines gegen Effretikon erlittenen Bänderrisses wohl lange ausfallen wird, sowie Spielmacherin Heidi Beha auf zwei wichtige Leistungsträgerinnen verzichten. «Kloten brauchte die Punkte dringend, und wir konnten nicht über unsere Schmerzgrenze gehen», analysierte Morillo das Unterländer Derby.
Träumen die Furttalerinnen von einem Aufstieg in die 1. Liga in absehbarer Zukunft? «Primär wollen wir, dass sich die Spielerinnen bei uns weiterentwickeln», sagte Michael Morillo dazu. Der Trainer wird das Team in der kommenden Saison im sechsten Jahr betreuen.
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