Ayotzinapa, MexikoKnochen eines der 43 verschwundenen Studenten gefunden
Fast sechs Jahre nach dem Verschwinden von 43 Studenten in Mexiko haben österreichische Forensiker die sterblichen Überreste eines der Opfer identifiziert. Dabei handelt es sich um Knochenfragmente von Christian Alfonso Rodríguez.
Ermittler in Mexiko haben einen Knochen von einem der 43 Studenten gefunden, die im Jahr 2014 entführt und mutmasslich ermordet wurden. Es handelte sich um den ersten solchen Fund in dem Fall, seit Ende 2014 ein Knochenteil eines anderen Studenten entdeckt wurde – der bislang einzige Fund von Überresten.
In einer Schlucht rund 20 Kilometer vom Entführungsort entfernt wurden nun bereits Ende November auf einen Hinweis hin 15 Indizien entdeckt, wie der Chef der Spezialeinheit der mexikanischen Generalstaatsanwaltschaft, Omar Gómez Trejo, am Dienstag mitteilte. Sechs mutmassliche menschliche Überreste wurden nach seinen Angaben später von Spezialisten an der Universität Innsbruck in Österreich untersucht. Dabei sei ein Beinknochen des verschwundenen Studenten Christian Alfonso Rodríguez Telumbre identifiziert worden.
Entführt und Kriminellen übergeben
Er war einer der 43 Studenten des Lehrerseminars Ayotzinapa, die in der Nacht zum 27. September 2014 in Iguala im Bundesstaat Guerrero von Polizisten verschleppt und dem Verbrechersyndikat Guerreros Unidos (Vereinte Krieger) übergeben wurden. Offiziellen Ermittlungen zufolge wurden die jungen Männer getötet und auf einer Müllkippe verbrannt. Unabhängige Untersuchungen ergaben allerdings, dass es dafür nicht genug Beweise gibt. Die Einzelheiten und Hintergründe der Tat sind noch immer unklar. Verurteilt wurde bis heute niemand.
Vergangene Woche war zum ersten Mal seit langem wieder etwas Bewegung in den Fall gekommen. Zuerst wurde bekannt, dass ein mutmasslicher Anführer der Guerreros Unidos festgenommen worden war. Dann teilte Mexikos Generalstaatsanwalt Alejandro Gertz Manero mit, dass Überreste gefunden worden seien, die möglicherweise zu einigen der 43 Studenten gehörten. Es war zunächst unklar, ob damit der nun bekannt gegebene Fund gemeint war.
SDA
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