Slalom in SemmeringGisin fährt zu historischem Sieg
Die Engelbergerin gewinnt in Semmering vor Katharina Liensberger und Mikaela Shiffrin als erste Schweizerin seit Marlies Oester 2002 einen Weltcup-Slalom.
Es ist passiert! Im 135. Rennen hat es für Michelle Gisin geklappt: Im Slalom von Semmering gewinnt die 27-jährige Obwaldnerin ihr erstes Weltcuprennen. Sie ist Olympiasiegerin, hat in vier von fünf Disziplinen Podestplätze erreicht – mit dem Triumph in Niederösterreich hat sie nun eines ihrer grössten Ziele erreicht.
Gisin läuft es derzeit wie geschmiert. Acht von neun Saisonrennen hat sie in den Top 10 beendet, sie gehört in allen Disziplinen zur erweiterten Spitze, gilt als Anwärterin auf den Sieg im Gesamtweltcup. Ihre Leistungssteigerung im Slalom ist schon fast explosionsartig. Selbst die Dominatorinnen Mikaela Shiffrin (3.) und Petra Vlhova (4.) waren chancenlos, die beiden hatten die letzten 28 Slaloms gewonnen.
Für die Schweiz ist es der erste Slalomsieg seit dem 20. Januar 2002, damals siegte Marlies Oester in Berchtesgaden. Sie sei absolut sprachlos, meinte Gisin, «es war der perfekte Tag». Wendy Holdener überzeugte als Fünfte ebenfalls.

Die Amerikanerin kann im ersten Streckenteil nicht mit Gisin mithalten und liegt 0.24 Sekunden zurück. Der Rückstand wächst an! Im Ziel ist es Rang 3 für Shiffrin.
Das ist der Sieg für Michelle Gisin! Die Engelbergerin gewinnt ihr erstes Weltcup-Rennen und holt den ersten Slalom-Sieg für die Schweizer Technikerinnen seit dem Triumph von Marlies Oester in Berchtesgaden am 20. Januar 2002.
Die Engelbergerin geht mit 0.3 Sekunden Vorsprung auf Liensberger in den zweiten Durchgang. Bei der zweiten Zwischenzeit liegt sie 0.02 Sekunden zurück, bei der dritten sind es 0.16 Sekunden Vorsprung!
Im Ziel ist es die Führung! 0.11 Sekunden rettet sie auf Liensberger und sichert sich damit den Podestplatz. Oder reicht es gar für den Sieg?
Die Österreicherin nimmt 0.57 Sekunden Vorsprung auf Vlhova mit in den zweiten Lauf. Ein ganz starker Auftritt von ihr, am Ende beträgt ihr Vorsprung unglaubliche 1.25 Sekunden.
Können Gisin und Shiffrin da mithalten?
Auch die Österreicherin liefert sich ein Kopf-an-Kopf-Duell mit Vlhova. Sie liegt 0.31 Sekunden zurück bei der letzten Zwischenzeit, im Ziel ist es Platz 3, 0.2 Sekunden hinter der Slowakin. Holdener bleibt damit Zweite.
Die Schwyzerin legt ebenfalls engagiert los und nimmt Vlhova im ersten Abschnitt noch einmal fünf Hundertstel ab: 0.25 Sekunden liegt sie vorne. Bei der zweiten Zwischenzeit sind es 0.05 Sekunden Rückstand, bei der dritten 0.19.
Im Ziel ist es Rang 2 mit 0.07 Sekunden Rückstand auf Vlhova. Eine starke Leistung von Holdener!
Die Slowakin greift mit einer aggressiven Fahrt das Podest an: Ihr Vorsprung von 0.96 Sekunden wächst bis ins Ziel noch einmal um ein paar Hundertstel auf 1.04 Sekunden an.
Wird Wendy Holdener gleich kontern können?
Kurzer Auftritt der Österreicherin: Sie rutscht bereits beim dritten Tor weg und verpasst das vierte Tor.
Auch die Deutsche kommt nicht an die führenden Norwegerinnen heran und klassiert sich lediglich als Siebte. 0.9 Sekunden fehlen ihr auf Lysdahl.

Die Kanadierin greift voll an, wird aber nicht dafür belohnt. Bis ins Ziel summiert sich ihr Rückstand auf über eine Sekunde - Zwischenrang 11.
Die Lokalmatadorin kann nicht ganz mit den beiden Norwegerinnen mithalten und verliert in jedem Abschnitt ein paar Zehntelsekunden. Im Ziel ist es Rang 6 mit 0.86 Sekunden Rückstand.
Ein starker erster Teil der Norwegerin, nur zwei Zehntel büsst sie auf ihre Landsfrau ein. Im zweiten Abschnitt fährt sie sogar deutlich schneller als Tviberg, am Ende reicht es um 17 Hundertstelsekunden für die Führung. Damit haben wir eine norwegische Doppelführung in Semmering.
Auch der Vorsprung der Österreicherin ist bei der ersten Zeitmessung praktisch weg. Nach zwei gröberen Fehlern erreicht sie als 16. mit fast zweieinhalb Sekunden Rückstand das Ziel.
Die Norwegerin büsst bereits bis zur ersten Zwischenzeit den grössten Teil ihres Vorsprungs von einer halben Sekunde ein. In den folgenden Sektoren scheint es mittlerweile sehr schwierig, dranbleiben zu können. Sie reiht sich als Neunte direkt vor Meillard ein.
Die italienische Riesenslalom-Spezialistin kann ihren Vorsprung von 0.35 Sekunden bis zur ersten Zeitmessung konservieren, büsst dann aber kontinuierlich Zeit ein und fällt auf den 7. Rang zurück.
Gleich die nächste Überraschung des ersten Durchgangs. Auch die Deutsche scheitert bereits in den ersten Fahrsekunden.

Die junge Slowenin hat es in ihrem sechsten Weltcup-Slalom mit der Startnummer 56 zum ersten Mal in den zweiten Lauf geschafft. Schade, da war sie wohl etwas übermotiviert: Nach wenigen Schwüngen ist der Lauf für sie schon zu Ende.
Und gleich die zweite Schwedin. Auch sie hat keine Chance im Kampf um die Führung und muss sich mit dem 11. Platz begnügen. Mélanie Meillard bleibt damit an 8. Position.
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