Lindt & Sprüngli trotz Schwächen in den USA mit Rekord-Jahresumsatz
Der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli hat seinen Umsatz im letzten Jahr um fast 5 Prozent steigern können. Die Anleger waren mit dem Ergebnis trotzdem nicht zufrieden.

Es war bezüglich Umsatz ein Rekordjahr für Lindt & Sprüngli. Der Schoggihersteller mit Sitz in Kilchberg hat 2017 erstmals die Umsatzgrenze von 4 Milliarden Franken knacken können. Der Jahresumsatz legte konkret um 4,8 Prozent auf 4,088 Milliarden Franken zu. Das organische Wachstum ohne Unterstützung durch den stärkeren Euro beträgt 3,7 Prozent. Detaillierte Zahlen zum Gewinn legt das Unternehmen am 6. März vor.
Trotz der eigentlich soliden Zahlen reagierte die Börse am Dienstag mit Skepsis. Der Kurs des Partizipationsscheins sowie der Namensaktie fiel deutlich über drei Prozent. Die Analysten hatten im Vorfeld mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Auch die eigenen Zielsetzungen von Lindt & Sprüngli lagen mit einer erwarteten Umsatzzunahme zwischen 6 und 8 Prozent deutlich höher. Im letzten Jahr war es noch um 6,8 Prozent nach oben gegangen.
Schwacher US-Markt
Das süsse Ergebnis wird vor allem von der Region Nafta (Nordamerika, Mexiko und Kanada) getrübt. Insgesamt weist dieses Geschäft 1,6 Prozent weniger Umsatz aus. Während Kanada ein zweistelliges Wachstum erreichte, kam es vor allem bei der US-Tochter Russell Stover, die seit Juli 2014 zum Schweizer Konzern gehört, zu weniger Verkäufen. Lindt & Sprüngli begründete den Rückgang in seiner Mitteilung am Dienstag mit einem schwächeren Gesamtmarkt, Schwierigkeiten von Handelspartnern und der Neuausrichtung des Sortiments. Zusammen mit den zwei anderen US-Gesellschaften, Lindt und Ghirardelli, sei die Gruppe in den USA aber weiter führend im Premiumsegment und die Nummer drei im Gesamtschokoladenmarkt. Insgesamt sei Lindt & Sprüngli im grössten Schokoladenmarkt der Welt weiter auf Kurs.
Stark gewachsen ist der Konzern in Europa, nämlich um 6,2 Prozent. Das ist fast so viel wie vor einem Jahr, als das Wachstum 7,4 Prozent betrug. Dies sei eine «hervorragende Leistung» in einem gesättigten Markt. Besonders positiv entwickelt habe sich Lindt in Grossbritannien und Deutschland. Auch die Schweiz, Frankreich und Italien zeigten positive Umsatzentwicklungen.
Wachsendes Ladennetz
Das Segment Rest der Welt wachse überdurchschnittlich schnell, im vergangenen Jahr um 12,4 Prozent. Die Strategien in den dortigen Märkten sind unterschiedlich: In Japan etwa steht die Eröffnung neuer Geschäfte und Cafés im Vordergrund und in China liegt der Schwerpunkt auf dem Internethandel und dem Ausbau des Verteilnetzes.
Das wachsende Ladennetz steuert mittlerweile eine halbe Milliarde Franken zum Gesamtumsatz bei. Im vergangenen Jahr eröffnete Lindt & Sprüngli weltweit über 50 neue Läden. Inzwischen zähle der Konzern über 410 Shops, die von rund 60 Millionen Personen besucht würden, hiess es.
Wachstumspläne hat das Unternehmen bekanntlich auch am Hauptsitz in Kilchberg. Im Januar starteten die Bauarbeiten für das Chocolate Competence Center. Das 100-Millionen-Projekt umfasst ein Erlebniscenter rund um das Thema Schokolade mit Museum, Shop und Café sowie ein Forschungs- und Schulungszentrum. Erwartet werden in Kilchberg jährlich 350 000 Besucher. Die Eröffnung ist für 2020 geplant.
SDA/pkl
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