Miss Sophie sorgt für Überraschungen
«E tolli Familie» hiess das erste Stück der Chlini Büüni Buchs im Jahr 1988, heuer präsentieren die Schauspieler die Komödie «Miss Sophies Erbe». Eine tolle Familie ist der Buchser Theaterverein noch immer, doch seit den Anfängen hat sich einiges verändert.

«Achtung» titelte das Inserat von Guido Ammann im «Mitteilungsblatt» (heute «Furttaler») vom 9. Oktober 1987. «Alle Fans des Laientheaters rufe ich auf, sich an der Gründung eines Vereins zu beteiligen! Wäre es nicht wünschenswert, wenn man sich in unserer Gemeinde auch kreativ betätigen könnte und zugleich etwas für Unterhaltung und Geselligkeit sorgt?»
Das erste Treffen zu sechst
Mit dem obigen Aufruf begann die mittlerweile 30-jährige Geschichte der Chlini Büüni Buchs (CBB). Zum ersten Treffen im Oktober vor 30 Jahren erschienen lediglich sechs Personen. Eine von ihnen war Nathalie Dietiker, die noch heute Aktivmitglied bei der CBB ist. Damals war sie erst 16 Jahre alt und lebte noch in Dällikon. Ihre Mutter habe das Inserat im «grünen Blättli» gesehen und zu ihr gesagt: «Nathalie, das ist etwas für dich.»
Sie sei sofort dabei gewesen, schliesslich hatte sie auch schon in der Schule Theater im Freifach. Dietiker erinnert sich noch an das erste Treffen im Restaurant Linde: «Der Verein wurde an diesem Abend geründet.» Da aber erst eine Handvoll Leute an Bord war, verteilten diese Flyer, um noch mehr anzuwerben – mit Erfolg, es meldeten sich 26 Theaterfans. Die erste Aufführung fand dann ein Jahr später 1988 statt.
Seither bringen motivierte Laienschauspielerinnen und -schauspieler jährlich im Herbst ein Stück auf die Bühne, heuer ist es die schwarze Komödie «Miss Sophies Erbe» von Andresas Wening (siehe Kasten). Alle paar Jahre führen sie zusätzlich auch eine Märchengeschichte auf.
Ein neues Kapitel beginnt
«Ein frappanter Unterschied im Vergleich zu früher ist, dass man nicht mehr im Saal rauchen darf», sagt Martin Gehri, der seit 1993 im Verein ist. Bei der Öffnung des Vorhangs sei ihnen auf der Bühne jeweils eine Wolke Qualm entgegengekommen. «Das ist heute viel angenehmer.»
Eine andere Veränderung, die auf die moderne Technik zurückzuführen ist, zeigt sich beim Vorverkauf: «Damals machten wir das via Telefon und führten von Hand Listen. Zusätzlich hatten wir einen Verkaufsstand bei der Metzgerei im Dorf, wo wir bei jedem Wetter am Wochenende einige Stunden Billette verkauften.» Während der Vorverkauf mittlerweile seit einigen Jahren online abläuft, ist es dieses Jahr zum ersten Mal sogar möglich, die Tickets über das Smartphone oder Tablet zu reservieren.
Bei der Technik im Saal der Mehrzweckhalle habe sich hingegen nicht viel getan: «Das Zihl ist eine alte Halle, aber wir spielen dieses Jahr zum letzten Mal hier», berichtet Gehri. Nächstes Jahr stünden sie im neuen Gemeindesaal, der sich momentan noch im Bau befindet, auf der Bühne. «Dann beginnt ein neues Kapitel.»
Ein gesunder Verein
Freiwilliges Engagement und Vereinsarbeit werden hierzulande seit einigen Jahren immer weniger. Martin Gehri, Aktuar der CBB, hofft aber, dass es die Chlini Büüni Buchs noch weitere 30 Jahre geben wird: «Wenn man Leute hat, die die Gruppe am Leben erhalten und viel dafür krampfen, dann kann das funktionieren.» Optimistisch ist er ausserdem, weil die Chlini Büüni Buchs auch schon weniger Aktivmitglieder hatte als aktuell: «Wir sind ein gesunder Verein», folgert er daraus.
«Es ist ein bisschen wie eine Sucht», kommentiert Gehri der mittlerweile nicht mehr in Buchs, sondern in Ehrendingen (AG) lebt. Er habe mit seiner damaligen Partnerin ein Stück der CBB geschaut und dann gesagt: «Da würde ich auch noch mitmachen.» Sie fackelte nicht lange und meldete ihn an. Seither steht Martin Gehri auf der Bühne oder ist dahinter als Regisseur tätig, wie auch dieses Jahr. Lampenfieber habe er aber noch immer.
Für die diesjährigen Jubiläumsvorstellungen hat die Chlini Büüni Buchs etwas besonderes geplant – was genau das ist, kann das Publikum ab nächstem Freitag selbst herausfinden.
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