Fasnacht in BassersdorfMit Blaulicht durch die Fasnachtsmenge
Während 13’000 Menschen in Bassersdorf Fasnacht feiern, zwängen sich mehrere Blaulichtwagen durch die Massen. Sie wurden nicht zur Fasnacht gerufen, sondern ins Nachbardorf.

Das Blaulichtaufgebot vom Sonntagnachmittag in Bassersdorf war keine Fasnachtsnummer. Es passierte direkt im Anschluss an den grossen Umzug. Manche dachten fast noch an einen lustigen Scherz. Aber spätestens als das Zweiklanghorn dem Guggenkonzert auf dem Kreisel Konkurrenz machte und einige Feuerwehrleute dem blinkenden Wagen gestikulierend vorausrannten, merkten auch die grössten Fasnächtler, dass es den Einsatzkräften wohl ernst war auf ihrer Fahrt quer durch die Zuschauermassen. Ganz Bassersdorf war zu diesem Zeitpunkt auf den Beinen. 13’000 Besucherinnen und Besucher waren gekommen. Das närrische Treiben im Dorf hatte soeben den Höhepunkt erreicht. Die Massen strömten zum abschliessenden Highlight in Richtung Kreisel, wo Guggenauftritte und ein spektakuläres Konzert auf einem dekorierten Lastwagen stattfanden. Kurzum: Die Strassen waren verstopft wie sonst nie während des ganzen Jahres.
Einige Minuten nachdem sich der Notarztwagen durch die Menge gekämpft hatte, tauchten weitere Blaulichtautos auf, darunter ein Krankenwagen des Spitals Bülach. Die bange Frage: Gab es einen Zwischenfall in der Besuchermasse, der die Einsatzkräfte zwang, mitten durch die Menge zu fahren? Die Auflösung kommt von der Kapo: Grund für die Blaulichteinsätze sei eine Brandmeldung gewesen – aus Nürensdorf. Diese sei kurz nach 16 Uhr via Schutz und Rettung eingegangen. Das Teil einer alten Heizung sei für den Brand verantwortlich gewesen. Man gehe von einer technischen Ursache aus, heisst es auf Anfrage.
Der Nürensdorfer Feuerwehrkommandant bestätigt den Vorfall auf Anfrage. Es sei jedenfalls kein Fehlalarm gewesen, sondern es habe an der Lebernstrasse 17 tatsächlich gebrannt. Ein Wärmetauscher habe Feuer gefangen. Verletzt worden sei aber niemand. Nach einer Stunde sei der Einsatz wieder beendet gewesen. Dass dennoch eine Sanität und ein Notarzt vor Ort gerufen worden seien, entspreche in solchen Fällen dem Standardprozedere. Dazu gehörte eigentlich auch noch ein Drehleiterauto der nächsten Stützpunktfeuerwehr. Dieses habe man aber im Bereitschaftsraum zurückbehalten, sonst hätte sich wohl auch noch dieses Ungetüm quer durch die Menschenmassen gezwängt. Wie viel Zeit den Einsatzkräften an diesem Tag verloren ging mit ihrer Routenwahl quer durch das Fasnachtstreiben, ist indes nicht bekannt. Letztlich war es dieses Mal nicht entscheidend, da der Brand in Nürensdorf nur klein und niemand auf rasche Hilfe oder eine Drehleiter angewiesen war. (cwü)
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