Musik wie mesopotamische Flüsse
Ab Mittwoch 6. September gibts im Teatro Di Capua Gitarre, Cello und Akkordeon in die Ohren: Mit Künstlerinnen und Musikern aus Argentinien, Spanien und Guinea-Bissau geht das Piccolo Musikfestival in die nächste Runde.

Zeigen, dass man für ein gutes Konzert nicht in die Stadt fahren muss: Das hat sich das Teatro Di Capua in Embrach auf die Fahnen geschrieben. Inzwischen sagt man auch weit über die Embracher Gemeindegrenze hinaus, das «Di Capua» sei das lauschigste des Kantons Zürich: Seit 2003 investieren Gabriela Bergallo und Nicola Di Capua viel Zeit und Liebe in die kleine Lokalität im alten Embracher Dorfkern. Die Liebe sei das Fundament des Piccolo Musikfestivals.
Dieses Jahr steht sie bei der Eröffnung der 14. Ausgabe des Events im Fokus.Denn Bergallo wird am nächsten Mittwochabend, zusammen mit Juan Esteban Ciacci und drei weiteren Musikern, Stücke über das schönste Gefühl der Welt präsentieren – auf italienisch, spanisch, portugiesisch und französisch. «Mit der romantischen Eröffnung des Festivals wollen wir ein positives Zeichen setzen», erklärt die Künstlerin. Auf der Bühne stehen wird auch ihr 21-jähriger Neffe Manuel Bergallo, «ein vielfältiger Künstler, auf den ich mich am Schlagzeug sehr freue.»
Der Fluss als Inspiration
Am Donnerstag geht es weiter mit dem Hernán Crespo Trio aus Argentinien. Der Akkordeonist Hernán Crespo lebt selber in Buenos Aires und zeigt in Embrach seine zweite Produktion «Puertos». «Seine Musik ist stark von den Flüssen in Mesopotamien inspiriert, was dem Instrumentalkonzert einen sehr typischen Rhythmus verleihen wird», erklärt Bergallo. Auch die Kombination aus Akkordeon, Gitarre und Cello sei eine besondere.
Wer es meditativer mag, dürfte dagegen am Freitagabend auf seine Kosten kommen, wenn der Sänger, Dichter und Komponist Mû Mbana seine Solo-CD «Iñén» vorstellen wird. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Simbi, ein für das Land Guinea typisches Saiteninstrument in der Form einer Kalebasse. «Mbana begleitet sich vollständig selber: mit dem Simbi, Glocken an den Beinen und mit Perkussion», schildert Bergallo.
Zurück nach Argentinien führt die Reise am Samstag, wenn Bergallo wieder selber auf der Bühne steht. Wiederum mit Juan Esteban Cuacci hat sie ein neues programm aus Tango und Folklore aus Buenos Aires zusammengestellt. Für Flamencoliebhaber ist schliesslich der Sonntagabend reserviert, wenn der Solo-Gitarrist José Luis Montón, ursprünglich aus Barcelona, auf der Bühne im Teatro steht.
Er war mitunter musikalischer Direktor des nationalen Balletts von Spanien. Auf seinem Solodebütalbum «Solo Guitarra», das er präsentieren wird, pendelt er zwischen Flamenco-Tradition, Klassik, arabischen Klängen und zeitgenössischer akustischer Musik. «Insgesamt wüsste ich nicht, welches Konzert ich am ehesten empfehlen würde – ich freue mich auf jedes einzelne», so Bergallo.
Sonntag gehört den Kindern
Wie schon in den vergangenen Jahren haben die Veranstalter auch an ein Programm für junge Zuschauer gedacht: Am Sonntagvormittag zeigen Andrea Schulthess und Kathrin Bosshard das norwegische Märchen «Lumpenhut».
Die Geschichte zweier Prinzessinnen, die wie Tag und Nacht sind, gegen Trolle kämpfen und am Ende die Herzen zweier Prinzen erobern, verspricht ein rasantes und musikalisch begleitetes Theaterstück auf Mundart. Und da die Buben und Mädchen auf Kissen direkt vor der Bühne werden sitzen können, erleben sie die Abenteuer der beiden Heldinnen hautnah.
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