Cyrill Adali lässt die Kirche im Dorf
In der 3. Liga, Gruppe 4, weist Leader Rümlang vier Runden vor Schluss nur einen Punkt Vorsprung auf Wallisellen auf. Der Walliseller Cyrill Adali könnte Rümlang zum Aufstieg verhelfen.

Kaum ein Spieler aus dem aktuellen Kader des Walliseller Fanionteams kennt den FC Wallisellen so gut wie Cyrill Adali. Der 25-Jährige wuchs in der Gemeinde auf, lebt heute noch dort, durchlief diverse Junioren-Altersstufen im Verein und stieg schliesslich mit dem Fanionteam in den Saisons 2008/09 und 2013/14 in die regionale 2. Liga auf. Heuer aber könnte genau das Walliseller Urgestein Adali in den kommenden Wochen mit verhindern helfen, dass die Glattaler in die 2. Liga zurückkehren.
Seit Januar 2015 schnürt der Student in Banking & Finance an der ZHAW in Winterthur seine Fussballschuhe für Wallisellens Konkurrenten Rümlang. Die Rümlanger zieren vier Meisterschaftsrunden vor Saisonschluss die Tabellenspitze der Gruppe 4. Einen Punkt vor den Glattalern. Auch in Rümlang tritt Adali, der in der Vorrunde der Saison 2012/13 elf Spiele für den damaligen interregionalen Zweitligisten Küsnacht bestritten hat, erfolgreich auf. Am 25. Juni des vergangenen Jahres gewann er zum Beispiel mit seinem neuen Team vor 690 Zuschauern in Kloten den regionalen Cupfinal gegen den favorisierten Zweitligisten Bassersdorf im Penaltyschiessen.
In der aktuellen Rümlanger Mannschaft nimmt der Walliseller zudem eine wichtige Rolle ein. «Cyrill ist ein Vorbild. Er ist ein unermüdlicher Fighter, geht in jeden Zweikampf und erledigt Drecksarbeit für die Mannschaft. Er ist als Sechser für uns unverzichtbar geworden», sagt sein Trainer Fabio Digenti. Auch Rümlangs Vereinspräsident Kurt Vogel äussert sich voll des Lobes: «Cyrill ist fussballerisch und menschlich ein Vorzeigespieler.»
«Jetzt liegt es an uns»
Cyrill Adali glaubt, dass sein neues Team im Aufstiegsrennen in den verbleibenden vier Runden den knappen Vorsprung wird verteidigen können. «Jetzt liegt es an uns, die restlichen Spiele mit der nötigen Konzentration zu absolvieren und uns schlussendlich selber für den geleisteten Aufwand zu belohnen.» Qualität dafür sei genügend vorhanden, meint er. Und ergänzt: «Wir haben eine ausgezeichnete Stimmung im Team, und jeder ist bereit, für seine Mitspieler zu kämpfen. Ausserdem haben wir mehrere hervorragende Fussballer, die jederzeit für gefährliche Aktionen vor dem gegnerischen Tor sorgen können.»
Cyrill Adali, der neben Fussball auch noch Tennis und im Winter Plausch-Eishockey spielt, ist aufgefallen, dass die starken Leistungen Rümlangs in den vergangenen Monaten in Wallisellen Beachtung gefunden haben. Er erzählt: «Als ich 2015 nach Rümlang gewechselt bin, musste ich mir schon den einen oder anderen Spruch anhören, was ich denn in Rümlang überhaupt erreichen wolle. Ich glaube aber, dass die Entwicklung, die der SV Rümlang in den letzten beiden Saisons durchgemacht hat, in Wallisellen nicht unbemerkt geblieben ist und man uns jetzt in einem gesunden Masse respektiert.»
In Wallisellen vernetzt
Der defensive Mittelfeldspieler Cyrill Adali trifft in seinem Wohnort immer wieder ehemalige «Walliseller Fussballhelden». Loris Paglialonga, Mike Frauenknecht, Alexis Sigg oder Fabio Vaia sehe er ab und zu beim Bier, und mit dem langjährigen «Flankengott» (O-Ton Adali) Sigg spiele er zuweilen zusätzlich noch Eishockey. Immer wieder schaue er sich auch Matches seines guten Kumpels Thomas Derungs beim FC Seefeld an. Mit den aktuellen Walliseller Fanionteam-Akteuren Marc Moor, Dominic Schlegel, Brian Hanselmann und Stefano Megna stand er im selben Team, und Aladin Keserovic kennt er noch aus Juniorenzeiten. Obwohl Cyrill Adali jetzt für den grossen Walliseller Widersacher Rümlang spielt, sind seine Kontakte in der Fussballszene seiner Wohngemeinde gut.
Wer auch immer in der Gruppe 4 der 3. Liga am Ende dieser Saison, spätestens am 18. Juni, den Aufstieg realisieren wird – die Kirche wird in Wallisellen im Dorf bleiben.
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