Projekt Rosengarten wird konkreter
Der Zürcher Regierungsrat hat dem Kantonsrat die für das Projekt Rosengartentunnel und Rosengartentram notwendigen Richtplanänderungen überwiesen. In trockenen Tüchern ist das Grossprojekt aber noch lange nicht.

Die Rosengartenstrasse in der Stadt Zürich ist eine der am stärksten befahrenen Schweizer Strassen, die mitten durch ein Wohngebiet führt. Entlastung bringen soll der Strassentunnel Rosengarten. Mit dem neuen Rosengartentram soll gleichzeitig eine durchgehende Verbindung zwischen Albisriederplatz und Milchbuck geschaffen werden. Der Zürcher Regierungsrat hat gestern die für das Projekt nötigen Richtplanänderungen dem Kantonsrat überwiesen. Ein Spezialgesetz und der Rahmenkredit für das über eine Milliarde Franken teure Projekt sind bereits in der vorberatenden Kantonsratskommission.
Während der öffentlichen Auflage der Richtplanänderungen sind laut dem gestern veröffentlichten Erläuterungsbericht 21 Anträge dazu eingegangen. Die Bandbreite der Einwendungen zeigt, dass das Grossprojekt von mehreren Seiten kritisiert wird.Politisch ist es nicht unumstritten (siehe Kasten).
In mehreren Einwendungen wurde der Verzicht auf den Bau des Tunnels gefordert, weil dieser nichts zur Reduktion des Verkehrsaufkommens in der Stadt Zürich beitragen könne, oder weil zumindest das Kosten-Nutzen-Verhältnis ungünstig sei.
Ohne Tunnel keine neue Tramverbindung
Der Regierungsrat erteilt diesen Einwendungen eine Absage. Das «Gesamtprojekt Rosengartentram und Rosengartentunnel bietet eine historische Chance», heisst es im Bericht. Eine neue Tramverbindung auf der Rosengartenstrasse könne ohne Tunnel zur Verlagerung des des motorisierten Individualverkehrs aus Platzgründen nicht realisiertwerden.
In einer weiteren Einwendung wurde gefordert, die Kapazität des Rosengartentunnels auf die Anforderungen der künftigen Verkehrs- und Bevölkerungsentwicklung auszurichten. Das vom Kanton gemeinsam mit der Stadt ausgearbeitete Konzept sieht jedoch in diesem Punkt etwas anderes vor: Der Autoverkehr soll auf mehr oder weniger gleichbleibendem Niveau gehalten werden, während das zu erwartende Wachstum mit öffentlichen Verkehrsmitteln bewältigt werden soll.
Bei den Anwohnern, die vom Projekt direkt betroffen wären, sind die Meinungen geteilt. Profitieren würden sie insbesondere von der angestrebten Verkehrsberuhigung auf dem rund 600 Meter langen Abschnitt, der durch den Tunnel entlastet würde sowie von der neuen Tramlinie. Befürchtet wird aber auch, dass diese Aufwertung letztendlich zu deutlich höheren Mieten führen wird. In einer Einwendung wurde deshalb gefördert, bei den Eigentümern der Liegenschaften eine Mehrwertabschöpfung vorzunehmen. Dafür fehlen gemäss dem Bericht jedoch die gesetzlichen Grundlagen.
Die Tunnelportale sind besonders heikel
Für Diskussionen sorgen könnte dereinst auch die Gestaltung der beiden Tunnelportale. Für das Portal am Rosengarten müsste die Strasse deutlich verbreitert werden. Mehrere Einwendende forderten im Hinblick auf die Tunnelportale eine «sorgfältige städtebauliche Einordnung». Eine Einwendung forderte sogar eine Studie zu diesem Thema, bevor weitere Planungsschritte unternommen werden.
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