
Jake Sullivan, der amerikanische Sicherheitsberater, ist kein Mann der Öffentlichkeit, weshalb ein Auftritt von ihm in Kiew mehr Mysterium denn Klarheit schafft. Ist er also in die Ukraine gereist, um den uneinsichtigen Wolodimir Selenski zu Friedensverhandlungen zu drängen, die er zuvor in Geheimtelefonaten mit dem Kreml vorbereitet hat? Gerüchte gehören zu Sullivans Job, einer wie er muss die inoffiziellen Kanäle pflegen und das Undenkbare denken. Aber 2022 ist nicht 1972, Sullivan ist kein Kissinger, der Friede wird nicht, wie weiland im Vietnamkrieg, in Pariser Palais ausgemauschelt.
Kommentar zum Krieg in der Ukraine – Putin kennt nur Unterwerfung oder Feindschaft
Die Rufe nach Friedensverhandlungen werden lauter. Doch die Ukrainer lassen sich nicht vorschreiben, dass dieser Krieg plötzlich enden soll. Denn sie haben ihre Erfahrungen mit dem Gewaltherrscher im Kreml gemacht.