Streit auf DiplomatenebenePutin setzt USA und Tschechien auf Liste der «unfreundlichen Staaten»
Auf dem vom Kremlchef lancierten Dokument stehen noch keine weiteren Staaten; aber es hat auch Konsequenzen für Russinnen und Russen.

Russland hat die USA und Tschechien auf eine neue Liste «unfreundlicher ausländischer Staaten» gesetzt. Die Liste wurde am Freitag in Moskau von der Regierung veröffentlicht. Mit der Einstufung gehen Einschränkungen für die diplomatischen Vertretungen beider Länder einher, etwa zur Beschäftigung von Mitarbeitern mit russischem Pass. Auf der Liste stehen ansonsten noch keine weiteren Staaten.
Dem Dokument zufolge darf Tschechien noch 19 russische Staatsbürger beschäftigen, die USA keinen einzigen. Diese Strafmassnahmen hatte das russische Aussenministerium zuvor bereits gegen die Vertretungen beider Länder verhängt – im Zuge der gegenseitigen Ausweisung von Diplomaten in jüngster Zeit.
Die USA hatten im April russische Diplomaten ausgewiesen und Sanktionen verfügt – als Strafe etwa für eine Einmischung in die Präsidentenwahl im vorigen Jahr und für Hackerangriffe. Tschechien machte russische Geheimdienste für Explosionen in einem Munitionslager im Osten des Landes im Jahr 2014 verantwortlich und verfügte deshalb die Ausweisungen. Moskau bestritt alle Vorwürfe.
Das Aussenministerium in Moskau hatte ein Beschäftigungsverbot in ausländischen Vertretungen mit einer möglichen Anwerbung russischer Bürger für Geheimdienste anderer Staaten begründet. Für viele Russen ist die Arbeit in westlichen Botschaften attraktiv, weil sie dort oft deutlich mehr Geld verdienen als auf dem russischen Arbeitsmarkt.
DPA
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