Pandora PapersPutins Palast, König Abdullahs Luxusvillen – und Schweizer Berater mischen mit
Treuhänder und Anwälte aus der Schweiz betreuen Tausende Offshore-Firmen – auffällig oft für Despoten und Autokraten. Das zeigt ein neues Datenleck.

Fünf Tage vor Weihnachten 2017: Ein Treuhänder aus der Region von Montreux verschickt eine E-Mail mit einem Foto nach Panama. «Bitte dieses Bild auf keinem elektronischen Medium unverschlüsselt speichern», mahnt er eindringlich. Es handle sich um einen «sehr speziellen Kunden», steht in einer anderen E-Mail.
Das Passbild ist Teil eines neuen Datenlecks namens Pandora Papers, das vom internationalen Journalistenkonsortium ICIJ ausgewertet wurde. In der Schweiz war das Recherchedesk von Tamedia beteiligt. (Hier geht es zu den wichtigsten Antworten zum neuen Leck). Bereits in den Panama Papers 2016 tauchten zahlreiche «spezielle Kunden» von Schweizer Dienstleistern auf. Politikerinnen und Anwaltslobbyisten versicherten danach, man müsse die Kontrollen nicht verschärfen, es sei alles in bester Ordnung. Doch die neuen Daten zeigen jetzt etwas ganz anderes.