Einigkeit im UnterlandRegensberg stimmt bei der Gerechtigkeitsinitiative anders
Grün mit einem kleinen roten Fleck. Das ist das Bild in den Bezirken Bülach und Dielsdorf bei der Gerechtigkeitsinitiative. Regensberg sagte Nein.

Den Ausgang der Gerechtigkeitsinitiative im Detail zu erklären, ist ähnlich schwierig wie die Abseitsregel im Fussball. Also machen wir es einfach: Das Resultat war sehr knapp, aber am Ende siegte der Gegenvorschlag.
Einfacher ist der Blick auf die Zahlen aus den einzelnen Gemeinden. Da zeigt sich in den Bezirken Bülach und Dielsdorf bei der Gerechtigkeitsinitiative (Vorlage A) ein fast einheitliches Bild. Es gab in allen Gemeinden ein Ja – ausser in Regensberg. Dort sagten 61,74 Prozent der Stimmberechtigten Nein. Nur in den Zürcher Kreisen 2, 10, 6 sowie 4 und 5 war die Ablehnung noch höher. Auf der anderen Seite der Skala steht Höri an zweiter Stelle. Dort erhielt die Initiative 72,07 Prozent Zustimmung. Nur in Hagenbuch (74,42 Prozent) war sie noch höher. Auf Platz 3 folgt Weiach (70,61 Prozent), auf Platz 4 Niederglatt (70,02 Prozent). Bei den Bezirken war in Dielsdorf (62,89 Prozent) und Bülach (57,69 Prozent) die Zustimmung allgemein am höchsten. Abgelehnt wurde die Vorlage lediglich im Bezirk Zürich. Da dies aber deutlich passierte, lag die Zustimmung kantonsweit bei lediglich 51,08 Prozent.
Bei der Vorlage B, dem Gegenvorschlag des Kantonsrats, war die Zustimmung insgesamt höher. Kantonsweit sprachen sich 55,04 Prozent dafür aus. Hier kamen aus Unterländer Sicht die anteilsmässig meisten Ja-Stimmen aus Hüttikon (67,63 Prozent), was dem zweithöchsten Wert aller Zürcher Gemeinden entspricht. Am deutlichsten war die Ablehnung in Schleinikon, wobei die 52,56 Prozent der Stimmen immer noch ein eher knappes Resultat sind. Noch mehr Nein-Stimmen gab es im Kreis 3 und in den Kreisen 4 und 5 der Stadt Zürich.
Bei der Stichfrage (Vorlage C) herrschte in den Bezirken Bülach und Dielsdorf dann wieder grössere Einigkeit. Auch hier sprachen sich nur die Stimmberechtigten aus Regensberg für den Gegenvorschlag aus. Das Resultat gleicht jenem zur Vorlage A insgesamt stark. In Hagenbuch gab es den höchsten Ja-Anteil zur Version A (76,10 Prozent), aus Unterländer Sicht war es in Weiach am deutlichsten (72,27 Prozent für Vorlage A), gefolgt von Bachs (69,85 Prozent) und Höri (69,14 Prozent). Und auch hier gab es nur in gewissen Stadtzürcher Kreisen noch mehr Zustimmung für den Gegenvorschlag als in Regensberg. Das Gesamtresultat war äusserst knapp: 132’281 sprachen sich für die Gerechtigkeitsinitiative aus, 132’984 für den Gegenvorschlag. Heisst: Die Initiative, wie sie die SVP eingereicht hatte, wurde mit 703 Stimmen ins Abseits gestellt.
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