Russische Kälte lässt die Unterländer Seen nicht gefrieren
Kalte Polarluft beschert den Unterländern Temperaturen unter -10 Grad. Trotz Dauerfrost glauben Meteorologen nicht, dass die Seen in der Region gefrieren werden.

Bereits letzte Woche war es im Unterland winterlich kalt. Die Temperaturen lagen nur selten über dem Gefrierpunkt. Wer nun denkt das Schlimmste sei überstanden, täuscht sich gewaltig. MeteoNews kündigt eine russische Kältepeitsche an. Das heisst: Ab heute erreicht uns aus Osten sehr kalte Polarluft. Ein Hoch hat sich über Skandinavien installiert, an dessem Südrand stösst nun russische Kaltluft in die Schweiz. Dieses Wetterphänomen wird als «Arctic Outbreak» bezeichnet. Die Folge: Dauerfrost im ganzen Land.In der Medienmitteilung von MeteoNews heisst es, dass die Nächte mit teilweise unter -10 Grad klirrend kalt werden. Tagsüber liegt das Temperaturmaximum unter -5 Grad. Das letzte Mal ähnlich kalt war es im Februar 2012.
Für Seegfrörni reicht es nicht
Ein Blick zurück zeigt:Damals konnten die Unterländer sowohl auf dem Haslisee als auch auf dem Katzensee Schlittschuhlaufen. Seither kamen sie aber nie mehr in den Genuss eines solchen Natureis-Spektakels. Gefriert die russische Kältepeitsche also nun nach sechs Jahren wieder die Seen in der Region? «Nein, bis jetzt waren die Temperaturen in einem zu milden Bereich, wodurch die Seen im Raum Zürich nicht gefrieren werden», sagt Sharon Satz von MeteoNews.
Auch dickes Eis bricht ein
Es ist aber möglich, dass sich in den nächsten Tagen auf dem Katzen- und Haslisee eine Eisschicht bildet, diese aber beim Betreten einbrechen würde. Sharon Satz sagt: «Das Eis sollte im Minimum eine acht Zentimeter dicke Kerneisschicht aufweisen, ehe man sie betritt.» Das Kerneis ist die tragfähige Eisdecke ohne den Schnee oder Harsch, der sich auf der Eisoberfläche ansammelt.
Nicht nur die Dicke des Eises ist entscheidend: «Wichtig ist auch, dass die Eisschicht keinen Hohlraum zum darunterliegenden Wasser aufweist.» Um dies zum Überprüfen, muss man Löcher ins Eis bohren. Füllen sich diese mit Wasser, ist es ein Anzeichen für Hohlräume.
Laut MeteoNews können Einzelpersonen Seen betreten, wenn die Eisschicht acht Zentimeter dick ist. Ganze Personengruppen dürfen erst ab einer Eisdicke von zehn Zentimetern auf den See. Ab 20 Zentimetern hält das Eis dann sogar einem Personenwagen stand. Letztlich entscheidet die Kantonspolizei Zürich darüber, ob Seen zum Schlittschuhlaufen freigegeben werden.
Auf dem Katzensee konnte man in den Jahren 2006, 2009 und 2012 Schlittschuhlaufen, also eigentlich alle drei Jahre. Doch bereits im Jahr 2015 brach der grösste See im Unterland diese Regel. Und auch jetzt, wiederum drei Jahre später, wird es wohl nichts mit Natur-Eishockey. «Die sehr kalten Luftmassen sibirischen Ursprungs bleiben voraussichtlich bis Mittwoch erhalten. Dann wird es wieder milder», prognostiziert Meteorologin Sharon Satz.
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