Kampf gegen CoronaRusslands nebulöse Impfpolitik
Der Impfstoff Sputnik V wurde sehr rasch zugelassen. Zu schnell für Millionen von Russinnen und Russen, die sich deswegen nicht impfen lassen wollen.

Wladimir Putin ist nicht kamerascheu. Doch ausgerechnet von dem Moment, als sich der russische Präsident gegen Covid-19 impfen liess, gibt es keine Bilder. Angeblich war es am Dienstagabend so weit. «Sie müssen sich da auf unser Wort verlassen», sagte Putins Sprecher. Welchen der mittlerweile drei russischen Impfstoffe der Präsident wählte, blieb geheim.
Intransparenz war von Anfang an das Problem der russischen Impfpolitik. Dass er sich endlich selbst impfen lassen werde, hatte Putin am Montag beiläufig während einer Videokonferenz angekündigt. Minister, Impfstoffhersteller und Entwickler waren zugeschaltet, jeder hatte eigene Zahlen mitgebracht. Russlands wichtigster Impfstoff, Sputnik V, ist bereits in 56 Ländern zugelassen. Er soll künftig etwa in Indien, Brasilien, Südkorea und in Deutschland hergestellt werden, so die russischen Pläne. Doch wie viele Dosen bereits weltweit produziert werden können, ist unklar.