Schalke fühlt sich wieder vom Goalie verraten
Über acht Jahre nach Manuel Neuer scheint wieder ein Goalietalent Gelsenkirchen in Richtung München zu verlassen. Das macht die Schalker wütend.
Der FC Schalke 04 hat ein grosses Problem: Er schafft es nicht, junge Eigengewächse längerfristig zu binden. Angefangen bei Manuel Neuer, der in der Saison 2011/2012 zu Bayern München wechselte, geht die Auflistung weiter über Leroy Sané (Manchester City), Leon Goretzka (Bayern München) oder Max Meyer (Crystal Palace). Und nun soll also Torwart-Talent Alexander Nübel folgen.
Der 23-Jährige wechselt im Sommer wohl innerhalb der Bundesliga zu den Bayern. Seine Aussichten auf Spielpraxis? Durchwachsen. Er dürfte dort bloss die Nummer zwei hinter Neuer werden, höchstens zwischendurch zu Einsätzen kommen und langfristig zur neuen Nummer eins aufgebaut werden. Allerdings steht Neuer vor einer Vertragsverlängerung bis 2023. Es ist also nicht ausgeschlossen, dass Nübel zunächst zu einem anderen Club verliehen wird, sollten die Bayern den Transfer bestätigen.
Von 600'000 Euro auf 5 Millionen
Besonders enttäuscht über die gescheiterten Vertragsverhandlungen zeigten sich die Schalker. «Nach allen Gesprächen, die wir in den letzten Monaten mit Alexander Nübel und seinem Berater geführt haben, sind wir über seinen Entschluss nicht sehr überrascht und respektieren diesen selbstverständlich. Verstehen müssen wir seine Entscheidung indes nicht», sagt Sportvorstand Jochen Schneider gegenüber der «Bild». Aufsichtsratschef Clemens Tönnies sagt fast unisono: «Wir haben alles dafür getan, ihn auf Schalke zu halten. Nun müssen wir seine Entscheidung akzeptieren – kapieren tue ich sie nicht.»
Ja, sie haben wirklich viel getan. Angeblich boten die Schalker für Nübels Unterschrift eine Ausstiegsklausel ab 2021 sowie eine Anhebung seines Jahresgehalts von derzeit rund 600'000 Euro auf künftig 5 Millionen. Das alles hat aber nichts gebracht.
Momentan ist Nübel nach seinem Kung-Fu-Tritt an Frankfurts Mijat Gacinovic für vier Spiele gesperrt. Ob der Schlussmann nach Ende seiner Sperre Ende Januar wieder im Schalker Tor steht, erscheint seit der Bekanntgabe des Transfers fraglich. Auch weil U21-Nationalgoalie Markus Schubert sich zuletzt durchaus bewährt hat, kann der von den Fans bereits geforderte Verzicht auf Nübel in der Rückrunde für Trainer David Wagner eine ernsthafte Option werden. Jetzt sollte bei Schalke vor allem eines Priorität haben: Dafür sorgen, dass Schubert bleibt, nicht dass ein weiteres Talent verloren geht. Immerhin läuft sein Vertrag bis im Sommer 2023. Aber was heisst das schon im heutigen Fussballbusiness?
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