Chemieunfall in DällikonSchock, aber keine Verletzten nach Ammoniak-Unfall bei der Firma Eisberg
180 Mitarbeitende mussten am Samstag beim Gemüseverarbeiter Eisberg in Dällikon evakuiert werden. Der Chemieunfall ging glimpflich aus. Die Ursache ist behoben.

180 Personen waren am Samstagmorgen beim Gemüseverarbeiter Eisberg in Dällikon am Salat rüsten, waschen und abpacken, als der Alarm losging. Ammoniak ist ausgetreten, ein gasförmiges Kühlmittel. Alle wurden sofort evakuiert. Ein Grossaufgebot an Krankenwagen, Polizei und Feuerwehr fand sich am Unfallort ein. Etwa 40 Personen wiesen Symptome auf, sieben mussten für weitere Abklärungen ins Spital eingewiesen werden.
Am Montagmorgen sagt Christian Guggisberg, Geschäftsführer von Eisberg: «Alle Personen konnten noch am Samstag das Spital wieder verlassen.» Einige seien gleich darauf zur Arbeit erschienen, obschon sie natürlich hätten zu Hause bleiben dürfen.
Eisberg hat den Betrieb wieder aufgenommen, nachdem die Polizei die Fabrikationshalle um 14 Uhr frei gegeben hatte. Weil die Firma Frischprodukte verarbeitet, wird auch samstags gearbeitet. Einen Teil habe man am Samstag erledigen können, den Rest am Sonntag, so Guggisberg.
Beissende Nase als Folge
Zum Chemieunfall kam es, weil bei einer Verbindung im Rohrsystem Ammoniak ausgetreten ist, wie Guggisberg erklärt. Das technische Problem sei mittlerweile gelöst und die Verbindung wieder vollständig hergestellt.
Nach dem Alarm am Samstag sei alles tipptopp gelaufen. «Als die Feuerwehr eintraf, war die Evakuation eigentlich bereits abgeschlossen.» Es fand am Montagnachmittag aber noch ein Debriefing statt. Dass die Firma hervorragend reagiert habe, bestätigt auch Mediensprecher Ralph Hirt von der Kantonspolizei. Wie der leitende Notarzt gegenüber der Polizei sagte, löse Ammoniak Unwohlsein und ein starkes Beissen in der Nase aus, hinterlasse aber keine bleibenden Schäden. «Für die Bevölkerung und die Natur hat zu keiner Zeit eine Gefahr bestanden», betont Hirt.
Nicht der erste Ammoniak-Unfall
Für die Firma ist es nicht der erste Unfall mit Ammoniak. Vor längerer Zeit habe es schon kleinere Vorfälle gegeben, die aber keine Symptome ausgelöst hätten, sagt Guggisberg. Diese habe man sofort lösen können ohne das Grossaufgebot an Rettungskräften wie am Samstag. «Ammoniak ist ein Gas, das in einem grossen Betrieb mit vielen Leitungen halt einmal austreten kann.»
Trotz des Vorfalls wird Eisberg weiterhin auf das Kühlmittel setzen. «Ammoniak ist sehr effektiv und weniger giftig als andere Kühlmittel», sagt Guggisberg. «Ein weiterer Vorteil ist: Man riecht es schnell, während man andere Kühlmittel nicht riechen kann. Das ist viel gefährlicher.»
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