40 grandiose Grill-TippsSo gewinnen Sie den Rostpreis
Die Barbecue-Saison ist eröffnet – und die Kulinarik-Redaktion verrät, was Ihren Grilladen besonders guttut.

13 Tipps für Grilladen
✸ Ob Gemüse, Tofu, Pilze oder Fleisch – marinieren Sie Ihr Grillgut, das ist schon die halbe Miete.
Grundrezept: 1 Teil (hitzebeständiges) Öl; 1 Teil Säure (Zitronensaft, Essig, Wein, Joghurt, Aprikosensaft...); Kräuter wie Thymian, Rosmarin oder Oregano; allenfalls Gewürze (Paprika, Curry, Ras El Hanout, u.a.); eventuell Knoblauch, Senf oder Chili für den aromatischen Kick. Weniger ist mehr, mischen Sie nicht zu viele Komponenten!
✸ Liegen die Grilladen über Nacht in der Marinade (was sich meist empfiehlt), sollte kein Salz hinein. Es entzieht ihnen Feuchtigkeit.
✸ Marinade vor dem Grillieren gut abstreifen, sonst tropft sie in die Holzkohle und es raucht.
✸ Kartoffeln kann man mit etwas Salz, Pfeffer und Butter in Alufolie wickeln und in der Glut garen. Das funktioniert übrigens auch mit anderem Gemüse wie Rüebli oder – jetzt aktuell – Spargeln.
✸ Oder Sie legen das Gemüse direkt ins Feuer: Nie schmeckt ein Auberginenmus so gut, wie wenn man das Innere aus der verkohlten Schale kratzt, mit Zitronensaft, Salz und vielleicht etwas Olivenöl würzt.
✸ Auf diese Weise können auch Lauch oder Zwiebeln zubereitet werden: Vor dem Servieren einfach aus der äussersten Schicht schälen. Lesen Sie hier, was man sonst noch alles auf und im Feuer kochen kann.
✸ Und nicht zu vergessen: Käse! Nehmen Sie einen Vacherin Mont-d’Or, entfernen Sie alles Plastik, stecken Sie zwei, drei Rosmarinzweiglein in den Käse (zuerst kleine Einschnitte machen) und legen Sie ihn auf und in die Glut. Ja, mitsamt der Fichtenrinde! Nach ungefähr zehn Minuten können Sie ihn herausnehmen und auslöffeln. (Alternativen zum typischen Grillkäse Halloumi finden Sie hier.)
✸ Bananenblätter oder Rhabarberblätter können eine Alternative zu Aluminium sein! Darin eingewickelt wird beschriebenes Gemüse, aber auch Poulet oder Fisch ...

✸ Sind Ihnen Bratwürste zu langweilig? Probieren Sie mal bayrische Weisswürste auf den Rost zu legen. Die bestehen bei vielen Metzgern aus derselben Grundmasse, die zusätzlich gewürzt wird.
✸ Weisswürste auf pflanzlicher Basis dagegen schmecken grundsätzlich nach nichts. Deshalb sind bei ihnen Senftupfer nicht nur angeraten, sondern Pflicht – sogar in St. Gallen.
✸ Möchten Sie Fisch grillen? Dann ist ein hoher Fettgehalt wie bei Forellen oder bei Lachs ideal. Am schönsten sind ganze, ausgenommene Fische, die mit Zitronenscheiben, vielen Kräutern und etwas Salz im Bauch gewürzt werden. (Lesen Sie hier ein weiteres Grill-Fisch-Rezept sowie andere Ideen für Campingfood)
✸ Im Prinzip kann man ja alles räuchern, aber versuchen Sie es mal mit Rahm: Am besten funktioniert das in einem Kugelgrill mit glühender Kohle. Eine Schale Rahm hineinstellen, ein kleines Stück Holz auf die Glut legen, Deckel schliessen. Ungefähr 5 bis 10 Minuten im Rauch stehen lassen, eventuell noch mehr Rahm zugeben und noch einmal räuchern. Durch ein Sieb giessen und kaltstellen (oder in eine Sauce verarbeiten oder Butter daraus schlagen!)
✸ Basteln Sie sich mithilfe einer PET-Flasche einen Fleischspiess:
Vier Tipps zum Anfeuern
✸ Wenn gerade keine Anzündwürfel zur Hand sind: Leere Eierkartons mit Sägemehl oder Ähnlichem füllen, alten Kerzenwachs schmelzen und einfüllen. Damit bringen Sie jedes Holz zum Brennen.
✸ Finger weg von flüssigen Anzündhilfen – gesund sind sie aufgrund der entstehenden Dämpfe bestimmt nicht!
✸ Auch wenn es nach übertriebenem Gimmick klingt: Anzündkamine aus Metall haben sich bewährt. Einfach ein Holzwolle-Knäuel anzünden und unter die Holzkohle legen. Sie brauchen nichts mehr zu tun, nach rund einer halben Stunde ist die Kohle parat!
✸ Ein banaler Tipp, aber seien Sie ehrlich, Sie vergessen es auch immer wieder: Wer ein Feuer macht, braucht erst mal Holz zum Anfeuern. Gehen Sie darum nie ohne Rucksack in den Wald oder auf den Spaziergang – sammeln Sie Stecklein oder Schwemmholz für die nächste Grillade.
Zwei Tipps zur Holzkohle
✸ Der WWF hat 2019 in der Schweiz verschiedene Kohlesorten getestet, leider werden noch immer viel zu oft tropische Hölzer verwendet. Achten Sie also wenigstens auf die Deklaration auf der Verpackung (die leider auch nicht immer stimmt!) sowie aufs FSC-Label, das für nachhaltige Forstwirtschaft steht.
✸ Besser, weil regionaler und aus eigener Erfahrung mit absolut köstlichem Rauchgeschmack, wäre natürlich Schweizer Holzkohle. Bloss ist sie schwer zu ergattern. Eine der wenigen Köhlereien, die es noch gibt, ist jene in Romoos (LU).

Acht Tipps zum Zubehör
✸ Sie sieht ein bisschen seltsam aus, ist aber Gold wert: Eine Anti-Haft-Garschale aus Silikon. Das Gemüse kann man direkt darin marinieren, es wird so schmackhaft wie nirgends sonst – und schrubben muss man nachher auch nicht gross.
✸ Briketts können sinnvoll sein, aber nur wenn man mehr als bloss Bratwürste macht.
✸ Kaufen Sie Schaschlikstäbchen! Die sind nämlich nicht nur ein Relikt aus den Siebzigern, sondern verhindern, dass Gemüse, Pilze, Grillkäse etc. durch den Rost in die Glut fallen…
✸ Damit die Spiesschen nicht zu schnell Feuer fangen, sollten sie vor der Verwendung in Wasser eingeweicht werden.

✸ Was aus Umweltgründen nie und nimmer geht: der Einweg-Grill aus Aluminium! Wenn es also unbedingt einmalig sein soll: Kaufen Sie einen Einweggrill aus Holz.
✸ Die Grillzange ist der Fleischgabel vorzuziehen! Bei der Gabel (u.ä.) gibt es Einstiche ins Grillgut, was zur Folge hat, dass die gewollte Feuchtigkeit entweicht.
✸ Man sieht es immer wieder: Männer, die mit einer grünen Feldschlösschen-Flasche vor dem Grill stehen und immer wieder mal ein paar Tropfen in die Glut geben! Das bringt nix und nochmals nix – und gibt es nicht sowieso Besseres als Bier?

✸ Besser, Sie grillieren Ihr ganzes Poulet gleich über eine volle (!) Bierdose gestülpt. Nicht, dass wir damit gute Erfahrungen gemacht haben. Aber die Aufmerksamkeit ist Ihnen sicher.
Drei Tipps bezüglich Grillieren
✸ Losgelegt wird erst, wenn die Holzkohle nicht mehr raucht und komplett mit einer weissen Ascheschicht überzogen ist.
✸ Die Holzkohle muss nicht überall unter dem Rost verteilt sein – teilen Sie den ein, in einen heissen und einen kalten Bereich!
✸ Wer mit einem verschliessbaren Kugelgrill arbeitet: Es kann sich lohnen, eine Wasserschale zwischen die Holzkohle zu legen. So entsteht Wasserdampf, mit dem das Grillgut schonend gegart werden kann.
Drei Tipps zu den Beilagen
✸ Weniger ist mehr: Es macht wenig Sinn, zu den Grilladen x Saucen und zig Salate aufzutischen. Machen sie lieber einen liebevollen Blattsalat, der mit Croutons, gekochtem Ei, gerösteten Kürbiskernen und fein geschnittenem Maggikraut verfeinert wird.
✸ Kartoffelsalat ist niemals verkehrt! (Das Rezept für den perfekten Kartoffelsalat finden Sie hier.)

✸ Klar, notfalls können Saucen gekauft werden; teuer, aber gut ist beispielsweise die Chilisauce von «Hot+High» mit Mango, die in der Schweiz erfunden wurde und in Deutschland produziert wird. Noch besser sind aber ein, zwei selbst gemachte Saucen – zehn Rezepte aus zehn Ländern finden Sie hier!
Zu guter Letzt noch diese vier Tipps
✸ Auch wenn Sie nach dem Essen mit vollem Bauch einfach nur noch einen Schnaps oder Espresso bräuchten – nehmen Sie zuerst noch eine Drahtbürste (oder notfalls etwas zusammengeknüllte Alufolie) und putzen Sie den Rost! Das geht nämlich dann am besten, wenn alles noch warm ist.
✸ Sollten Sie mit dem Resultat noch nicht zufrieden sein: den Rost über Nacht in nasses Zeitungspapier einwickeln. Die hartnäckigen Fettreste weichen auf und können am nächsten Tag mit einem Schwamm entfernt werden.
✸ Kohlereste nicht wegwerfen – sie kommen nächstes Mal zuoberst in den Anzündkamin, werden also wiederverwertet!

✸ Immer wieder wird behauptet, dass man Asche als Pflanzendünger verwenden kann. Sie enthält aber nur wenige wertvolle Nährstoffe (Kalium und Phosphor). Zudem kann sie Schwermetalle und organische Schadstoffe enthalten, die sich im Boden anreichern. Darum gehört die Grillasche in den Abfall!
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