«So hätten wir jeden Gegner besiegen können»
Vladimir Petkovic lobt die Schweiz wie kaum je zuvor. Und Granit Xhaka spricht über seinen Traum.
Jetzt lächelte er wieder. Es ging nicht mehr um Doppeladler und Doppelbürger. Es ging um Fussball. Und vor allem auch um einen starken Auftritt. 6:0 hatten die Schweizer gegen Island gewonnen. Vladimir Petkovic sagte gleich nach Spielschluss: «Wir haben probiert, die Probleme zu klären und zu verarbeiten. Ich bin zufrieden, dass wir mit diesem 6:0 eine Antwort gegeben haben. Mit diesem Sieg sind wir auf einem guten Weg.»
Der Schweizer Nationaltrainer wäre froh, würde ihn jetzt die Vergangenheit mit den Krisentagen während und nach der WM nicht mehr einholen. «Konzentrieren wir uns auf die schöne Seite des Sports», sagte er deshalb auch.
Zu Beginn «zu mutig»
Es war von Petkovic und seinen Spielern ein Auftritt fürs Image gewesen. Dem Trainer hatten die ersten 20, 25 Minuten noch nicht besonders gefallen. Teilweise waren ihm die Spieler da zu risikofreudig und offensiv, «zu mutig», wie er sagte. Es sicherten in dieser Phase nicht immer vier Spieler das eigene Tor ab, wie das der Coach eigentlich verlangt. Doch dann, nach dem ersten Treffer, dominierte seine Mannschaft so sehr, dass Petkovic ins Schwärmen geriet: Er glaube nicht, dass die Isländer schwach gewesen seien. Doch habe die Schweiz einen hohen Rhythmus angeschlagen und sei schlicht zu gut gewesen. Sein Lob auf die eigene Mannschaft schloss Petkovic so: «Mit unserer Spielweise hätten wir heute Abend jeden Gegner besiegen können.»
Debütant Mbabu gefiel ihm wie Behrami-Nachfolger Zakaria im defensiven Mittelfeld. Und zu Shaqiri auf der zentralen Position in der Offensive sagte Petkovic: «Er hat es sehr gut gemacht, wie die ganze Mannschaft. Und diesen Prozess der Verbesserung setzen wir fort.»
Xhaka: «Spiele mit sehr viel Stolz»
Der Trainer war spürbar erleichtert ob des schönen Schweizer Abends. Wie Granit Xhaka. In Russland war er noch der Torschütze mit dem Doppeladler-Jubel gewesen. Jetzt trug er in Abwesenheit von Stephan Lichtsteiner die Binde am Oberarm. «Seit ich 17 bin, trage ich die Farben der Schweiz, das Rot und Weiss, die Flagge, das Trikot. Ich spiele mit sehr viel Stolz. Nun konnte ich als Captain auflaufen, damit ging ein Traum für mich in Erfüllung.»
Für Xhaka war der Kantersieg die Folge starker Trainingstage. «Wir wollten unbedingt, wir spielten Pressing, schlugen ein riesiges Tempo an. Das 6:0 ist hochverdient.» Auch der Mittfeldspieler hofft, dass die negativ geprägten Diskussionen rund um das Team nun zu Ende sind. «Es wurde viel geschrieben, viel gesagt. Doch heute hat man von Anfang an gesehen: Die Mannschaft lebt. Die Stimmung stimmt. Es ist nichts kaputt gegangen.»
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