Geldblog: Tencent und AlibabaSoll ich meinen chinesischen Fonds abstossen?
Herbe Buchverluste und düstere Zukunftsaussichten verunsichern Anleger. Martin Spieler wägt die Chancen und Risiken ab.

Wir halten den J.P. Morgan China – Fund (Valor: LU0129472758), den wir im Februar 2022 zu 110 Franken aufgrund einer Empfehlung der UBS gekauft haben. Nun haben wir einen massiven Buchverlust. Würden Sie den Fonds behalten? Leserfrage von G.R.
Jein. Mit dem Fonds können Sie breit diversifiziert am Wachstumspotenzial der chinesischen Wirtschaft partizipieren. Der weitaus grösste Teil des Fondskapitals steckt in Aktien, wobei die Hälfte der Fondspositionen Red Chips ausmachen, also Tochterfirmen von Unternehmen vom chinesischen Festland, die in Hongkong notiert sind.
Wenn Ihnen der Buchverlust wehtut, würde ich das verbleibende Geld in Sicherheit bringen.
Die grössten Aktienpositionen entfallen auf die Halbleiter- und Techbranche sowie die chinesische Biotechsparte. Auf Einzeltitel bezogen gehören Alibaba, Tencent und JD.com zu den bedeutenden Positionen. Gerade Techwerte leiden massiv unter einer strengeren Regulierung. Zusätzlich belasten die trotz Covid-Lockerungen trüben Konjunkturaussichten Chinas die Fondsentwicklung.
Ob Sie den Fonds behalten oder nicht, hängt vom Gewicht des darin investierten Geldes in Relation zu Ihrem Gesamtvermögen ab. Wenn Sie das Geld locker abschreiben können, würde ich auf eine spätere Erholung spekulieren. Wenn Ihnen der Buchverlust wehtut, würde ich das verbleibenden Geld in Sicherheit bringen. Eine rasche Erholung bei chinesischen Aktien halte ich für unrealistisch. Möglich ist gar ein weiterer massiver Einbruch: Dann, wenn die Taiwan-Spannungen eskalieren und es zu einem Krieg käme.
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