Geldblog: Schrumpfendes PK-KapitalSollen wir unsere Tornos-Aktien mit Verlust verkaufen?
Die Risiken und Chancen des Werkzeugmaschinenherstellers – und warum sich solche Aktien nicht als Anlage fürs Altersgeld eignen.

Wir sind im Besitz von Tornos-Aktien. Leider sind die Aktien im Minus. Die Investition ist aus unserem bescheidenen Pensionskassenkapital getätigt worden. Würden Sie verkaufen? Leserfrage von P.S.
Aus meiner Sicht hätten Sie die wenig liquiden Papiere nie kaufen dürfen. Ich halte die Titel für riskant und nicht dafür geeignet, dass man Pensionskassenkapital darin investiert. Es ist möglich, dass sich die Aktien erholen. Aber mich würde es erstaunen, wenn die Post abginge.
Immerhin hat der Werkzeugmaschinenhersteller aus dem Kanton Jura den Umsatz im letzten Jahr um 5,8 Prozent auf 181,4 Millionen Franken erhöht. Allerdings nahm der Auftragseingang um 5,1 Prozent ab, was mich vorsichtig stimmt, zumal trotz Diversifikation als Zulieferer der Medizin- und Dentaltechnik sowie der Uhren-, Luft- und Raumfahrttechnik, die Abhängigkeit von der Autoindustrie beträchtlich ist. Positiv auswirken dürfte sich, dass die Lieferkettenprobleme geringer geworden sind.
Etwas Fantasie ist in den Tornos-Aktien nicht wegen der operativen Entwicklung, sondern wegen immer wieder aufkeimender Gerüchte, dass Tornos-Grossaktionär Walter Fust seine Beteiligung verkaufen könnte – was durchaus möglich ist. Doch darauf zu spekulieren, halte ich für riskant. Erst recht mit Alterskapital, dass man besonders umsichtig anlegen sollte. Wenn Sie Aktien halten möchten, würde ich lieber auf konservative Dividendenperlen wie Nestlé, Zurich oder Swiss Life setzen.
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