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Besuch aus dem Exil: Spaniens Altkönig nach fast zwei Jahren zurück in der Heimat
Besuch aus dem Exil – Spaniens Altkönig nach fast zwei Jahren zurück in der Heimat
Erstmals seit fast zwei Jahren ist der im Exil lebende Juan Carlos wieder in seine Heimat zurückgekehrt. Der Besuch des Altkönigs ist in Spanien äusserst umstritten.
Der ehemalige König Spaniens Juan Carlos bei seiner Ankunft am Flughafen Peinador in Vigo. (19. Mai 2022)
Foto: Brais Lorenzo (AFP)
Altkönig Juan Carlos ist zu seinem ersten Heimatbesuch seit knapp zwei Jahren in Spanien eingetroffen. 84-Jährige traf am Donnerstagabend mit einem Privat-Jet in Vigo im Nordwesten Spaniens für einen Kurzbesuch ein, wie eine AFP-Reporterin berichtete. Er wurde am Flughafen von seiner Tochter Elena empfangen. Am Montag steht ein Treffen mit seinem Sohn Felipe, dem amtierenden König, in Madrid an, bevor er noch am selben Tag wieder nach Abu Dhabi zurückkehrt.
Der kurze Besuch des Ex-Königs ist in Spanien äusserst umstritten. Auch wenn die spanische Justiz ihre Ermittlungen gegen Juan Carlos im März einstellte, haben die Enthüllungen über die Herkunft seines Vermögens seinen Ruf nachhaltig beschädigt. Zuvor hatte er jahrzehntelang für seinen Einsatz beim Übergang Spaniens von der Diktatur zur Demokratie hohes Ansehen genossen.
«Die Informationen, die wir in den vergangenen Jahren» über Juan Carlos «bekommen haben, sind für die Institution (der Monarchie) sehr beunruhigend», sagte die Wirtschaftsministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin Nadia Calviño am Donnerstag im Radiosender Cadena Ser.
Heftige Kritik an dem Besuch des Ex-Monarchen übte die der Regierung angehörende linksradikale Podemos-Partei. «Jede Person, die mit der Geschichte von König Juan Carlos I. in unser Land einreisen würde, würde an der Grenze festgenommen und vor Gericht gestellt», erklärte die Partei auf Twitter.
Konservative befürworten Rückkehr
Auf Seiten der Opposition betonte hingegen der Chef der konservativen Volkspartei (PP), Alberto Núñez, das «Recht» des Ex-Königs, «nach Spanien zurückzukommen», nachdem die Justiz ihre Ermittlungen eingestellt hat.
Diese Auffassung vertraten auch zahlreiche Bewohner der Stadt Sanxenxo im nordwestspanischen Galicien, wo Juan Carlos einer Segel-Regatta beiwohnen will. «Er hat viele gute Dinge getan und ich finde, er soll zu seiner Familie zurückkehren», sagte die 54-jährige Ester del Río der Nachrichtenagentur AFP (Lesen Sie zur Krise der Monarchie auch: Alt-König Juan Carlos will wieder nach Hause).
Nach Angaben des spanischen Königshauses wird Juan Carlos in einer Privatresidenz wohnen. Spanischen Medienberichten zufolge hatte es die sozialistische Regierung von Ministerpräsident Pedro Sánchez abgelehnt, dass Juan Carlos im Zarzuela-Palast wohnen könnte, der offiziellen Residenz des spanischen Königs, der zugleich Staatsoberhaupt ist.
Anfang März dieses Jahres stellte die spanische Justiz ihre Ermittlungen dann aus Mangel an Beweisen, wegen Verjährung sowie aufgrund der Unantastbarkeit, die Juan Carlos als Staatsoberhaupt genoss, ein.
König Felipe ging seit seinem Amtsantritt auf Distanz zu seinem Vater, um das Image der spanischen Monarchie wieder aufzupolieren. 2020 entzog Felipe seinem Vater die jährlichen Zuwendungen in Höhe von 200’000 Euro und erklärte, auf sein späteres Erbe verzichten zu wollen.
Mit der Offenlegung seines persönlichen Vermögens startete Felipe Ende April mit der Regierung Sánchez eine Offensive, mit der die «Transparenz, Rechenschaftspflicht und Effizienz» des spanischen Königshauses erhöht werden soll.