Stadtrat sieht keine Gefahr für Trinkwasser bei Nagra-Bohrungen
Gemeinderat Daniel Wülser (GLP) wollte vom Stadtrat wissen, ob die geplanten Bohrungen der Nagra im Gebiet Herrenwis keine Bedrohung für das Trinkwasser darstellen. In der Antwort heisst es, dass Verschmutzungen auf mehrere Arten verhindert werden.

Im Januar 2016 gab die Stadt Bülach eine Information zum Trinkwasser heraus. Darin heisst es: «Das Bülacher Wasser hat einen guten, frischen Geschmack.» Die durchschnittliche Wasserabgabe pro Kopf lag im Jahr 2015 bei 209 Litern am Tag. Die Stadt Bülach bezieht ihr Trinkwasser aus drei Quellen: 52 Prozent ist Grundwasser aus Bülach, 47 Prozent ist Grundwasser vom Rafzerfeld und ein Prozent steuert das Gebiet Heimgarten bei.
Bohrungen bei Grundwasserfassung geplant
Eine Grundwasserfassung in Bülach befindet sich im Gebiet Herrenwis. Dort plant die nationale Genossenschaft für die Lagerung radioaktiver Abfälle (Nagra) Sondierbohrungen. Deshalb wendete sich Gemeinderat Daniel Wülser (GLP) mit einem Vorstoss an den Stadtrat. Er wollte wissen, ob es zu keinen Verschmutzungen des Trinkwassers kommen werde und ob es nicht besser gewesen wäre, an einem anderen Ort in Bülach Probebohrungen durchzuführen.
In der Antwort des Stadtrats heisst es, dass die Nagra dem Grundwasserschutz eine grosse Wichtigkeit beimisst. Das heisst: Der Bohrplatz wird befestigt und versiegelt, Abwässer gesammelt und fachgerecht entsorgt. Durch die oberflächennahen Lockergesteine bis zum Fels wird ein sogenanntes Standrohr gesetzt. In der Folge werden in den Bohrungen sukzessive weitere Verrohrungen eingebaut und zementiert. Dadurch werden die Trinkwasservorkommen geschützt und voneinander getrennt.
Keine negativen Auswirkungen erwartet
Weiter hat die Nagra bei der Bohrplatzsuche auf schützenswerte Güter und raumplanerische Interessen bestmöglich Rücksicht genommen. Der Bohrplatz kommt ausserhalb der zur Grundwasserfassung Herrenwis gehörigen Gewässerschutzzone zu liegen. Ausserdem befindet sich der Bohrplatz stromabwärts der Grundwasserfassung, weshalb gemäss Nagra keine negativen Auswirkungen durch die Bohrarbeiten zu erwarten sind, heisst es in der Antwort des Stadtrats weiter.
Das Gesuch für die Tiefenbohrung im Stadtgebiet Bülach mit der detaillierten Begründung für die Auswahl des Bohrstandortes liegt der Stadt Bülach noch nicht vor. Das Gesuch wurde am 24. August beim Bundesamt für Energie (BFE) zur Vollständigkeitsprü-fung eingereicht und wird der Stadt erst ab Beginn der öffentlichen Auflage vorliegen.
Die Sondierbohrungen sind Teil der erdwissenschaftlichen Untersuchungen und gehören zur dritten Etappe auf der Suche nach einem Tiefenlager-Standort. Die Nagra will dadurch die Beschaffenheit des Bodens erforschen. Ausserdem sollen Untersuchungen zu den baulichen Verhältnissen im Untergrund durchgeführt werden. Die Bohrung wird bis in eine Tife von maximal 2000 Meter reichen. Im Gebiet Nördlich Lägern sind auch in den Gemeinden Eglisau, Glattfelden, Stadel und in Weiach Bohrungen geplant.
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