Super-G BormioStarke Schweizer Teamleistung in Bormio
Mauro Caviezel wird als bester Schweizer Fünfter und verteidigt damit die rote Startnummer im Super-G, auch Kryenbühl und Odermatt klassieren sich in den ersten 10.
Das einzige, was dem Schweizer Speed-Team in Bormio fehlte, war ein Podestplatz. Daran hat man sich halt eben gewöhnt. So gut waren die Fahrer im Super-G bisher. Mauro Caviezel, im ersten Rennen Sieger, im zweiten Zweiter, fuhr auf Rang fünf. Das zeigt einmal mehr eine erstaunliche Konstanz, letztmals landete er in einem Super-G im Januar 2019 ausserhalb der besten sieben.
Drei Ränge hinter Caviezel klassierte sich Urs Kryenbühl, er feiert sein bestes Ergebnis im Super-G, unmittelbar vor Marco Odermatt. Auch Gino Caviezel und der überraschende Loïc Meillard verpassten als Elfter und Dreizehnter die Top-10 nur knapp, es war ein geglückter Schweizer Auftritt. Und dafür brauchte es nicht einmal Beat Feuz. Der Teamleader verlor drei Sekunden. Er dürfte aber ohnehin auf morgen schielen, dann steht in Bormio eine Abfahrt an, die Chancen sind so gut wie selten, vor allem, weil Bormio-Seriensieger Dominik Paris nach seinem Kreuzbandriss noch nicht zu alter Stärke gefunden hat. Beim Super-G fuhr der Südtiroler auf Rang 17.
Cochran-Siegle mit überragender Fahrt
Der Mann des Tages heisst Ryan Cochran-Siegle. Es hat sich abgezeichnet. Schon lange wurde über ihn gesagt, er würde es irgendwann einmal in die Weltspitze schaffen. Nur einmal aber stand er auf dem Podest in seiner Karriere, kurz vor Weihnachten war das, in Gröden.
Und nun, zehn Tage später, zauberte der 28-Jährige eine Fahrt in den Schnee - oder besser: in das Eis - von Bormio, nahm Vincent Kriechmayr acht Zehntel ab. Das war eine Ansage, ein Statement, aber nicht nur das. An seine Zeit kam keiner ran, auch keiner der Favoriten, nicht einmal annähernd, Kriechmayr blieb Zweiter, der Norweger Sejersted wurde Dritter. 100 Rennen musste Cochran-Siegle warten, beim 101. Start stand er nun erstmals zuoberst.
Mit einer halben Sekunde Verspätung kommt er zur ersten Zwischenzeit, bei der zweiten sind es bereits 2.17 Sekunden. Das scheint nicht das ultimative Risiko zu sein bei Feuz: Im Ziel resultiert Rang 18 mit genau 3 Sekunden Rückstand.
Keine Chance für den Österreicher, der lediglich seinen Teamkollegen Reichelt hinter sich lassen kann.
Gleich ist Beat Feuz an der Reihe!
Der Amerikaner zeigt in der ersten Hälfte einen soliden Lauf, verliert aber auch im unteren Teil noch Zeit auf seinen führenden Landsmann. Er übernimmt Zwischenrang 10 von Dominik Paris.
Der Italiener verliert 2.3 Sekunden bis zur zweiten Zeitmessung und kommt auch in der zweiten Hälfte nicht mehr näher heran: Rang 15 mit 2.64 Sekunden Rückstand.
Auch Mayer hat keine Chance im Kampf um den Sieg: 1.21 Sekunden liegt er hinter dem führenden Amerikaner. Bis ins Ziel verliert er noch einmal drei Zehntel und klassiert sich als Achter unmittelbar hinter Odermatt. Das war etwas zu passiv in den letzten zwei Abschnitten, wo man schneller fahren könnte als Cochran-Siegle.
Wie hat Cochran-Siegle das nur gemacht im zweiten Abschnitt? Auch Franz kassiert fast 2 Sekunden Rückstand bis zur zweiten Zeitmessung. Im Ziel ist es Zwischenrang 12, 2.34 Sekunden hinter dem Amerikaner.
Starker Auftritt des Norwegers, der nur 1.2 Sekunden hinter Cochran-Siegle liegt bei der letzten Zwischenzeit vor dem Ziel. Im letzten Abschnitt kann er aber keine Zeit gutmachen auf den Amerikaner und landet eine Hundertstel hinter Caviezel auf Rang 6. Odermatt ist damit jetzt noch auf Platz 7.
Der Franzose büsst über 2 Sekunden ein auf Cochran-Siegle und kommt nicht über Zwischenrang 9 hinaus. Sander, Clarey und Reichelt liegen noch hinter ihm.
Verhaltener Start des jungen Schweizers: 0.31 Sekunden Rückstand bei der ersten Zwischenzeit, 1.34 sind es dann bei der zweiten Messung. Auch im dritten Abschnitt büsst er noch einmal etwas ein, im letzten Sektor kann er dann etwas Zeit gutmachen und überquert mit eineinhalb Sekunden Rückstand die Ziellinie. Zwischenrang 6 hinter Caviezel, eine solide Fahrt.
1 Ryan Cochran-Siegle (USA)
2 Vincent Kriechmayr (AUT)
3 Adrian Smiseth Sejersted (NOR)
4 Aleksander Aamodt Kilde (NOR)
5 Mauro Caviezel (SUI)
Gleich der nächste Norweger. Er verliert nur 0.6 Sekunden auf den führenden Amerikaner bei der zweiten Zwischenzeit und zeigt auch unten eine gute Fahrt: Zwischenrang 3 vor seinem Teamkollegen Kilde.
Geht es heute noch schneller als bei Cochran-Siegle? Es dürfte jedenfalls sehr schwierig werden: Auch der Norweger liegt 1.26 Sekunden hinter dem Amerikaner bei der zweiten Zwischenzeit, im Ziel ist es Rang 3, 1.18 Sekunden hinter Cochran-Siegle.
Caviezel wird damit nicht auf dem Podest stehen heute.
Der Amerikaner hat in den Abfahrtstrainings in Bormio mit Bestzeiten überzeugt und zeigt auch heute einen überragenden Lauf: 1.11 Sekunden bei der zweiten und auch noch bei der dritten Zwischenzeit.
Im Ziel ist es die Führung: Er ist 0.79 Sekunden schneller als Kriechmayr.
Was für ein Start von Caviezel: 0.29 Sekunden Vorsprung im ersten Abschnitt!
Immer noch 0.1 Sekunden vor Kriechmayr bei der zweiten Zwischenzeit und ein Spitzentempo.
Ganz unten kann er dann leider nicht mehr ganz mit dem führenden Österreicher mithalten, es reicht aber zu Rang 2 mit 0.57 Sekunden Rückstand.
Der bald 40-jährige Franzose verliert in jedem Abschnitt Zeit auf Kriechmayr und reiht sich als Fünfter im Klassement ein. Er kann nur Reichelt hinter sich lassen. Was wird Caviezel gleich zeigen?
Starker Start des Österreichers, der bei der zweiten Zwischenzeit knapp vor Pinturault liegt. Bei der dritten Zwischenzeit beträgt sein Vorsprung 0.36 Sekunden, im Ziel sind es nach einem angriffigen Schlussabschnitt 0.99 Sekunden. Das ist eine Ansage an die Konkurrenz.
Der routinierte Österreicher ist einer der wenigen, die bereits einen Super-G in Bormio gewonnen haben. Er kann nicht mit den vor ihm gestarteten Fahrern mithalten und klassiert sich als Vierter mit 1.77 Rückstand.
Der Deutsche verliert bei der ersten Zwischenzeit eine Drittelsekunde, kann dann aber seinen Rückstand wettmachen im zweiten Sektor. Ganz unten leistet er sich einen kleinen Fehler und landet so mit 0.37 Rückstand auf Rang 3. Die ideale Fahrt ist noch keinem gelungen.
Der Südtiroler verliert bei der zweiten Zwischenzeit etwas mehr als eine halbe Sekunde, nimmt dann aber deutlich mehr Speed mit in die zweite Hälfte des Kurses. Bis ins Ziel holt er noch drei Zehntel auf und kommt bis auf 0.24 Sekunden an Pinturault heran.
Der Franzose zeigt auf der dunklen Pista Stelvio eine flüssige Fahrt ohne grössere Probleme und setzt die erste Richtzeit. Dominik Paris wird gleich zeigen, was diese wert ist.
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