Radquer-Profi in langer SaisonpauseTimon Rüegg fährt temporär fremd
Nach seiner bisher erfolgreichsten Saison bereitet sich der Oberweninger Rad-Querfeldeinprofi auf den nächsten Herbst in seiner Paradedisziplin vor – unter anderem mit Rennen in anderen Sparten.

Auch wenn es ihm gegen Ende der Saison in seiner Paradedisziplin nicht mehr ganz so gut lief, zieht Timon Rüegg eine positive Bilanz: «Das war meine bisher beste Quer-Saison». Tatsächlich fuhr der Fahrer des VC Steinmaur zum zweiten Mal nach 2019 im Januar in Mettmenstetten den Schweizer Meistertitel der Elite ein. «Das war sicherlich der Saisonhöhepunkt», kommentiert der Oberweninger, «aber auf den 5. Rang im Weltcup-Rennen in Val di Sole in Italien und den 13. Platz an der Weltmeisterschaft bin ich auch stolz.»
Nach dem besten Elite-WM-Ergebnis seiner Karriere erreichte Rüegg mit Rang 15 auch in der Weltrangliste eine neue persönliche Bestmarke. «Obwohl ich im Weltranking noch nie so weit vorne klassiert war, hoffe ich, dass ich mich nächste Saison nochmals steigern kann», sagt Rüegg dazu. Notabene sind neben ihm lediglich drei weitere Schweizer unter den ersten 100 Querfeldein-Fahrern zu finden. Vor Rüegg nimmt Kevin Kuhn als bester Schweizer den 8. Rang ein. Deutlich hinter dem Wehntaler sind indes die beiden Westschweizer Loris Rouiller (47.) und Gilles Mottiez (59.) klassiert.
Weniger lang und gefährlich
Eine Erkrankung hinderte Timon Rüegg daran, noch bis zum Saisonende in Belgien die letzten Rennen zu bestreiten. Nach einer Woche Ferien und einem Trainingsunterbruch ist er dafür bereits jetzt daran, sich für die nächste Querfeldein-Saison vorzubereiten. Im Gegensatz zu den Grössen seiner Sparte aus Belgien und Holland macht er dies jedoch nicht in erster Linie auf Strassen-Rennvelo, sondern auf dem Mountainbike. «Einige Strassenrennen werde ich mit meinem französischen Team Legendre sicher bestreiten», erklärt der 27-Jährige. «Auch ein Etappenrennen kann als Saisonvorbereitung guttun. Weil ich die Strassenrennen aber nicht so gerne habe, werde ich im Sommer vor allem an Mountainbike-Rennen teilnehmen.»
Als Viertplatzierter der Elite-Schweizermeisterschaft der Disziplin Cross Country ist Rüegg 2022 auf den Mountainbike-Geschmack gekommen. «Ich hoffe, dass mir dieses Jahr an der Schweizermeisterschaft ein ähnlich gutes Resultat gelingt», sagt er darum. Als einen Grund, warum er Mountainbike-Wettkämpfe gegenüber den Strassenrennen vorzieht, nennt er die Intensität vor: «Mountainbike-Rennen gehen ähnlich lang wie Querfeldein-Rennen. Das entspricht mir mehr als die stundenlangen Strassenrennen.» Ausserdem sei er überzeugt, dass Mountainbike-Konkurrenzen weniger gefährlich seien. Schliesslich gilt es nicht zuletzt mit Blick auf die nächste Querfeldein-Saison, in der Rüegg als Schweizermeister sicher mehr Beachtung finden wird, Rückschläge durch Verletzungen zu vermeiden.
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