Fussball: FC Regensdorf siegtTobias Vettiger wird vom Pechvogel zum Matchwinner
2019 und 2021 riss sich Tobias Vettiger das Kreuzband. Nun erzielte der 19-Jährige in seinem ersten 2.-Liga-Spiel in der Startelf beide Tore zum 2:0-Auswärtssieg über Kilchberg-Rüschlikon.

Im FC Regensdorf steigt die Nervosität. Denn der Appetit kommt bekannterweise beim Essen. Die Furttaler überwinterten in der Gruppe 1 der regionalen 2. Liga als Tabellen-Erste. Und weil es ab der Saison 2022/23 voraussichtlich nur noch einen statt zwei Aufsteiger aus dem Gebiet des Fussballverbands der Region Zürich (FVRZ) in die 2. Liga interregional geben wird, wollen die Regensdorfer die Promotion sofort schaffen. «Uns ist klar, dass es 2023 schwieriger wird aufzusteigen, als in diesem Frühling. Deshalb wäre es gut, wenn uns dies jetzt gelingt», meinte vor dem Rückrundenstart der langjährige FC-Regensdorf-Präsident Guido Müller.
Auch Trainer Beat Studer wehrte sich nach dem 2:0-Auswärtssieg über Kilchberg-Rüschlikon zum Rückrunden-Auftakt nicht mehr gegen das Wort Aufstieg. Zwar nahm er selbst das Wort nicht in den Mund. Aber sofort übernahm der ehemalige FC-Zürich-Profi die Wortführung und erklärte, wie man in der regionalen 2. Liga Spiele gewinnt. Und es brauche Siege, viele gewonnene Spiele, um in der Tabelle oben zu stehen, fügte er an. Um ein Spiel zu gewinnen, müsse primär die defensive Ordnung stimmen.
Der Captain fehlt noch
Tatsächlich stand Regensdorfs Verteidigung in Kilchberg gut, mit einer Ausnahme: In der 20. Minute gestanden die Furttaler dem Zürichsee-Team zwei Grosschancen zu, am Schluss musste gar Daniel Djukaric auf der Linie klären. Auch offensiv boten die Regensdorfer gegen die abstiegsgefährdeten Gastgeber einiges. Auf der rechten Seite konnte sich immer wieder Daniel Häfeli durchsetzen. Und im zentralen Mittelfeld bewegte sich Tobias Vettiger ganz nach vorne und forderte dort oft den Ball. In der 16. Minute erhielt er ihn denn auch von Emanuele Fanello auf den Kopf gezirkelt. Von dort flog das Leder etwas überraschend über Kilchberg-Rüschlikon-Goalie Marco Bissig zum 1:0 ins Netz.

Nach einer halben Stunde wurde der Kilchberger Muhamed Ibrahimi wegen überharten Einsatzes des Feldes verwiesen. Danach flachte die Partie ab. Der Gastgeber musste mit einem Mann weniger angreifen, während Regensdorf mit dem sehr harten und unebenen Naturrasen etwas Mühe bekundete. Zudem fehlten Leistungsträger wie Cyrill Thrier, Leandro Lorito (gesperrt), Piratheep Selvarajah oder Benjamin Meier. Captain Thrier leidet derzeit an Hüftschmerzen. Der 29-Jährige hofft indes, bereits in den kommenden Tagen das Training wieder aufnehmen zu können.
Auswechslung nach Tor Nummer 2
Nach dem Seitenwechsel suchte Regensdorf aus einer gesicherten Defensive das 2:0. Tobias Vettiger stand in der 63. Minute goldrichtig und schob einen Pass flach aus elf Metern in die freie Ecke ein. Danach hatte Kilchberg-Rüschlikon, das kurz vor dem Rückrunden-Start seinen Trainer Davide Molinaro durch den ehemaligen Schweizer Internationalen Peter Traber ersetzt hatte, in Unterzahl keine Kraft mehr, um aufzuholen.
Zum Regensdorfer Matchwinner avancierte der 19-jährige Tobias Vettiger. Der 1,76 Meter grosse, angehende Tiefbauzeichner im vierten Lehrjahr, wusste mit dem Ball viel anzufangen, nicht nur bei seinen Toren. In der 66. Minute allerdings musste der Junior, der in Regensdorf und zwei Jahre lang auf dem GC-Campus in Niederhasli das Fussball-ABC erlernt hat, vom Platz. «Ich habe mein Knie gespürt», klärte er auf. 2019 und 2021 hatte er sich das Kreuzband gerissen. Dank Physiotherapie und den womöglich schon bald weicheren Naturrasenplätzen hofft Vettiger, wieder schmerzfrei spielen zu können.

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