Hoher Sieg in LausanneUnd plötzlich schiesst der ZSC Tor um Tor
40 Minuten lang läuft in der Zürcher Offensive so gut wie nichts. Nach dem glücklichen 1:1-Ausgleich gelingt dem ZSC ein perfektes Schlussdrittel und ein 5:1-Sieg.

Es war ein weiterer Akt des Zufalls, der die Wende brachte. Lucas Wallmark schoss in der Startminute des Schlussdrittels nicht nur sein erstes Meisterschaftstor für den ZSC. Es war bei 5-gegen-3 auch das allerste Zürcher Powerplaytor der Saison. Und es war ein Eigentor, weil Wallmark gar nicht schoss, sondern einen Querpass spielte, dieser aber von Lausannes Igor Jelovac ins eigene Gehäuse gelenkt wurde.
Es war das 1:1, es folgte der Ketchup-Effekt: Der ZSC spielte plötzlich aus einem Guss, alles gelang, es folgten Tor um Tor, darunter auch sehenswerte. 19:5 Schüsse, 5:0 Tore, die Zürcher spielten ein perfektes Schlussdrittel in der Offensive – aber auch in der Defensive, da Lausanne kaum noch zu Torchancen kam.
Mit diesem klaren 5:1-Sieg der Zürcher war lange nicht zu rechnen. Es war exakt die Spielhälfte in Lausanne vorbei, als sich bis dato ungewöhnliches ereignete: Die ZSC Lions kamen zu einer richtig guten Torchance. Sie entsprang dem Zufall und einem Lausanner Puckverlust im Powerplay, doch plötzlich fuhr Juho Lammiko alleine auf Tobias Stephan – und scheiterte.
Starkes Penalty Killing
Damit ist schon viel gesagt über die ersten 40 Minuten der ZSC-Offensive. Kaum Torchancen und wenn endlich eine, dann in Unterzahl. Das Angriffsspiel der Zürcher war bereits in den ersten drei Partien selten gefährlich und mit nur drei Treffern auch schwach, in Lausanne erreichte es vorerst neue Tiefpunkte.
Dass die Zürcher ausgerechnet im Penalty Killing zu ihrer ersten Grosschance kamen, passte ebenfalls. Das Unterzahlspiel ist etwas vom wenigen, das bislang richtig gut funktioniert. Erst einen Treffer hat der ZSC im Boxplay zugelassen, Lausannes Powerplay gestand er kaum Torgefahr zu.

Konstant stark spielt auch der neue ZSC-Goalie Simon Hrubec. Es brauchte in Lausanne ebenfalls viel Zufall, dass der Tscheche nach 32 Minuten bezwungen werden konnte. Dominik Diem blockte Martin Gernats Weitschuss mit dem Fuss und kreierte einen ungewollten hohen Lob-Puck, den Jason Fuchs am verdutzten Hrubec vorbei ins Tor schaufeln konnte.
Die 1:0-Führung Lausannes nach 40 Minuten ging aber in Ordnung. In einem veritablen Eis-Schach waren Torgelegenheiten generell rar, liessen beide Teams kaum etwas zu. Doch wenn Lausanne bei 5-gegen-5-Hockey zu seltenen guten Abschlüssen kam, waren diese allesamt deutlich gefährlicher als jene der Zürcher.
Mit dem erkrankten Garrett Roe fiel bei den Zürchern ein weiterer ausländischer Stürmer aus, der ZSC trat darum inklusive Hrubec mit nur vier Imports an, davon nur zwei Stürmer – das half ebenfalls nicht für mehr offensive Durchschlagskraft. Es war dennoch erschreckend einfalls- und harmlos, wie der ZSC mit seinen vier neuen Linien sein Glück im Angriff suchte. Es brauchte Wallmarks kurioses Premieren-Tor – und plötzlich war alles anders.
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